Tour de France 1968

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
55. Tour de France 1968 – Endstand
Streckenlänge 22 Etappen, 4684,8 km
Toursieger Jan Janssen 133:49:42 h
(35,006 km/h)
Zweiter Herman Van Springel + 0:38 min
Dritter Ferdinand Bracke + 3:03 min
Vierter Gregorio San Miguel + 3:17 min
Fünfter Roger Pingeon + 3:29 min
Sechster Rolf Wolfshohl + 3:46 min
Siebenter Lucien Aimar + 4:44 min
Achter Franco Bitossi + 4:59 min
Neunter Andrés Gandarias + 5:05 min
Zehnter Ugo Colombo + 7:55 min
Punktewertung Franco Bitossi 241 P.
Zweiter Walter Godefroot 219 P.
Dritter Jan Janssen 200 P.
Bergwertung Aurelio González Puente 96 P.
Zweiter Franco Bitossi 84 P.
Dritter Julio Jiménez 72 P.
Teamwertung Spanien
Jan Janssen, 1968

Die 55. Tour de France fand vom 27. Juni bis zum 21. Juli 1968 statt und führte über 22 Etappen mit 4.685 km.

Nach dem Tod des Briten Tom Simpson im Vorjahr wurden regelmäßige Dopingkontrollen eingeführt. Es nahmen 110 Rennfahrer an der Rundfahrt teil, von denen 63 klassifiziert wurden.

Charly Grosskost aus Frankreich konnte am ersten Tag sowohl den Prolog als auch die erste Etappe gewinnen. Nach dem Sieg seiner belgischen Mannschaft konnte Herman Van Springel beim Mannschaftszeitfahren die Gesamtführung übernehmen. Das Gelbe Trikot des Spitzenreiters konnte er aber zunächst nur für zwei Tage tragen. Auf der fünften Etappe übernahm es Van Springels Landsmann Georges Vandenberghe, der auf der Etappe nach Vorst in einer Ausreißergruppe mehrere Minuten Vorsprung auf alle Favoriten herausgefahren hatte. Seine Führung in der Gesamtwertung konnte er über die Pyrenäen retten und konnte sie bis zur 16. Etappe verteidigen.

Auf der 15. Etappe nach Albi stürzte der erneut als Favorit gestartete Raymond Poulidor nach einer Kollision mit einem Presse-Motorrad und musste nach einer schweren Kopfverletzung das Rennen aufgeben. Für die Franzosen war es nur ein schwacher Trost, dass der Vorjahressieger Roger Pingeon diese Etappe sowie vier Tage später in Grenoble gewinnen konnte.

Dem Deutschen Rolf Wolfshohl gelang es schließlich, die Gesamtführung von Vandenberghe zu übernehmen, er konnte zwei Tage im gelben Trikot fahren, das er nach einem Sturz auf der 18. Etappe verlor. Er beendete die Rundfahrt als Sechster.

Herman Van Springel aus Belgien konnte, nachdem er das Gelbe Trikot bereits zu Beginn der Rundfahrt getragen hatte, die Gesamtführung auf der 19. Etappe übernehmen. Obwohl zu diesem Zeitpunkt alle schweren Bergetappen absolviert waren, lagen mehrere Fahrer an der Spitze eng zusammen: Van Springel hatte nur einen Vorsprung von 12 Sekunden auf Gregorio San Miguel aus Spanien, 16 Sekunden auf den Niederländer Jan Janssen.

Auf dem abschließenden Einzelzeitfahren in Paris fiel die Entscheidung zugunsten Janssens, der bereits die 14. Etappe gewonnen hatte und sich mit dem Gewinn des letzten Zeitfahrens noch mit 38 Sekunden an Van Springel vorbeischieben konnte. Der erste Sieg eines Niederländers war zugleich der bis dahin knappste Sieg in der Tourgeschichte.

Die Punktewertung, deren Führender 1968 ausnahmsweise mit einem roten Trikot ausgezeichnet wurde, gewann der Italiener Franco Bitossi. Er gewann zugleich noch die neu eingeführte Kombinationswertung, die sich aus den Leistungen im Gesamtklassement sowie der Punkte- und Bergwertung zusammensetzte. Die Bergwertung gewann Aurelio González Puente.

Der Start der deutschen Mannschaft wurde erst durch eine Spendenaktion ermöglicht. Der Bund Deutscher Radfahrer, die Vereinigung Deutscher Berufsradfahrer und der Verband Deutscher Radrennveranstalter baten die Öffentlichkeit um Spenden zur Ausstattung des deutschen Tourteams.[1]

Etappen Tag Start – Ziel km Etappensieger Gelbes Trikot
1. Etappe (a) 27. Juni Vittel 6,1 (EZF) Charly Grosskost Charly Grosskost
1. Etappe (b) 27. Juni Vittel – Esch-sur-Alzette (LUX) 189 Charly Grosskost Charly Grosskost
2. Etappe 28. Juni Arlon (BEL) – Forest/Vorst (BEL) 210,5 Eric De Vlaeminck Charly Grosskost
3. Etappe (a) 29. Juni Forest/Vorst (BEL) – Forest/Vorst (BEL) 22 (MZF) Belgien A Herman Van Springel
3. Etappe (b) 29. Juni Forest/Vorst (BEL) – Roubaix 112 Walter Godefroot Herman Van Springel
4. Etappe 30. Juni Roubaix – Rouen 238 Georges Chappe Jean-Pierre Genet
5. Etappe (a) 1. Juli RouenBagnoles-de-l’Orne 165 André Desvages Georges Vandenberghe
5. Etappe (b) 2. Juli Bagnoles-de-l'Orne – Dinard 154,5 Jean Dumont Georges Vandenberghe
6. Etappe 3. Juli Dinard – Lorient 188 Aurelio González Puente Georges Vandenberghe
7. Etappe 4. Juli Lorient – Nantes 190 Franco Bitossi Georges Vandenberghe
8. Etappe 5. Juli Nantes – Royan 223 Daniel Van Rijckeghem Georges Vandenberghe
9. Etappe 6. Juli Royan – Bordeaux 137,5 Walter Godefroot Georges Vandenberghe
Ruhetag
10. Etappe 8. Juli Bordeaux – Bayonne 202,5 Gilbert Bellone Georges Vandenberghe
11. Etappe 9. Juli Bayonne – Pau 183,5 Daniel Van Rijckeghem Georges Vandenberghe
12. Etappe 10. Juli Pau – Saint-Gaudens 226,5 Georges Pintens Georges Vandenberghe
13. Etappe 11. Juli Saint-Gaudens – La Seu d’Urgell (ESP) 208,5 Herman Van Springel Georges Vandenberghe
14. Etappe 12. Juli La Seu d’Urgell (ESP) – Canet-Plage 231,5 Jan Janssen Georges Vandenberghe
15. Etappe 13. Juli Font RomeuAlbi 250,5 Roger Pingeon Georges Vandenberghe
16. Etappe 14. Juli AlbiAurillac 199 Franco Bitossi Rolf Wolfshohl
17. Etappe 15. Juli Aurillac – Saint-Étienne 236,5 Jean-Pierre Genet Rolf Wolfshohl
Ruhetag
18. Etappe 17. Juli Saint-Étienne – Grenoble 235 Roger Pingeon Gregorio San Miguel
19. Etappe 18. Juli Grenoble – Sallanches 200 Barry Hoban Herman Van Springel
20. Etappe 19. Juli Sallanches – Besançon 242,5 Jozef Huysmans Herman Van Springel
21. Etappe 20. Juli Besançon – Auxerre 242 Eric Leman Herman Van Springel
22. Etappe (a) 21. Juli Auxerre – Melun 136 Maurice Izier Herman Van Springel
22. Etappe (b) 21. Juli Melun – Paris 55,2 (EZF) Jan Janssen Jan Janssen
Commons: Tour de France 1968 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 7/1968. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1968, S. 2.