Wendershagen

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Wendershagen
Gemeinde Morsbach
Koordinaten: 50° 54′ N, 7° 44′ OKoordinaten: 50° 54′ 15″ N, 7° 44′ 5″ O
Höhe: 314 m ü. NN
Einwohner: 288 (31. Dez. 2007)
Postleitzahl: 51597
Vorwahl: 02294

Wendershagen ist ein Ortsteil von Morsbach im Oberbergischen Kreis im südlichen Nordrhein-Westfalen innerhalb des Regierungsbezirks Köln.

Lage und Beschreibung

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Wendershagen ist ein in einem Talkessel gelegener Ortsteil der Gemeinde Morsbach im Oberbergischen Kreis an der Südgrenze Nordrhein-Westfalens innerhalb des Regierungsbezirks Köln.

In dem 250-Seelen-Dorf ist „die Welt mit Brettern zugenagelt“, wie die 'Ureinwohner' selbst sagen, welche bis Anfang der 1960er Jahre ausschließlich von Ackerbau und Viehzucht lebten. Dann wurde die damals einzige Zufahrtsstraße in den Ort asphaltiert und eine dreimal täglich verkehrende Postbuslinie zwischen Wendershagen und Morsbach eingerichtet. Hierdurch konnten die erwerbsfähigen Einwohner in die Industriebetriebe Morsbachs und Waldbröls pendeln. Seit Bau der K53 nach Reichshof-Erdingen ist die A4 nur noch 15 Minuten entfernt und Wendershagen daher auch für weiträumigere Pendler attraktiv.

Der Ort war bis nach dem Krieg katholisch; 'geistliches Oberhaupt' war der im Nachbarort Rom residierende „Schweinepapst“: Wendershagen wurde in Morsbach gerne „Land der 1000 Schweine“ genannt, da Geflügel und Schweine frei herumliefen und die nicht asphaltierten Wege oft morastig waren, so dass auch die Schuhe und Hosen der Bewohner dann nicht sauber blieben.

1492 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt: „Wolff Johann von Wenderßhain wird in Akten über Gebrechen zwischen Berg und Sayn-Homburg genannt.“[1]

Schreibweise der Erstnennung: Wenderßhain

Straßen- und Flurnamen

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Folgende Bezeichnungen waren vor der amtlichen Benennung der Straßen üblich:

  • Auf dem Dempel: Om Dempel
  • Auf dem Höfchen: Om Höefchen
  • Birkenweg: Schlawiss
  • Borner Weg: Künningsborn
  • Ellinger Straße: Op de Kempe
  • Lichtenberger Straße: Horloh
  • Querstraße: Zom Backes, Em Hoff
  • Turmstraße: Hoelle Wä
  • Sonnenstraße: Op de Hüll

Darüber hinaus waren auch weitere Örtlichkeiten und Fluren inoffiziell benannt:[2]

Lage der nebenstehend aufgelisteten Fluren
Lage der nebenstehend aufgelisteten Fluren
  1. Em Bruch
  2. Im Dachsloch
  3. Dienstbusch
  4. Op de Muermisch
  5. Gipfel der Republik[3]
  6. Im Grawich (Grabich)
  7. In de Fennschlah
  8. An de Muermisch
  9. An Inzenhahn (Hirtzenhahn)
  10. Künningsborn
  11. Siefer Feld
  12. Em jongen Siefen
  13. Euelsberg
  14. Om Weiherchen
  15. In den jähen Hähnen
  16. Op de Gezeh
  17. Hirzheide
  18. Op em Höfche (Auf dem Höfchen)
  19. Hönger der Steen
  20. Op den Steen
  21. Schlah (Schlawiss)
  22. Fritz’ Eeche
  23. Op de Horloh
  24. Op de Hanbuche
  25. Op de Kempe (Kirchenkamp / Kämpche)
  26. Hofwiss
  27. In de Höef
  28. Krüzland
  29. Em Kriegersch Garten
  30. Osterbach
  31. Im Hahndermich
  32. Om Stock
  33. Op de Dörnhecke
  34. In de Kirschlah
  35. Hoorwiss
  36. Op de Hüell
  37. Kallichs Feld
  38. Höngerm Lebel
  39. Ostereechen
  40. Römerschlah
  41. Op de Warich
  42. Ricke Feldchen
  43. Ellings Dannen
  44. Schewe Ower
  45. Mülleschlah
  46. Müllewald
  47. Kieseleje Ka(h)mer
  48. Wolfsiefen
  49. Hämmerhardt (Emmer Hardt / Auf der Hardt)
  • Freiwillige Feuerwehr Morsbach, Löschgruppe Wendershagen
  • Musikzug Wendershagen der Freiwilligen Feuerwehr Morsbach
  • Männergesangverein Harmonie Wendershagen
  • Dorfgemeinschaft Wendershagen

Bus- und Bahnverbindungen

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Haltestelle: Wendershagen

  • 349 Morsbach (OVAG)
  1. Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte (= Beiträge zur Oberbergischen Geschichte. Sonderbd. 1). Oberbergische Abteilung 1924 e. V. des Bergischen Geschichtsvereins, Gummersbach 1998, ISBN 3-88265-206-3.
  2. Historische Flurnamen Wendershagens
  3. Zur Entstehung des Namens „Republik Morsbach“, deren höchster Punkt (444 m) hier gemeint ist: Buchen, Christoph: Dresbach: „Lassen Sie die Leute!“ – Wie aus dem früheren Armenhaus des Regierungsbezirks die „Republik“ wurde, in: Kölner Stadt-Anzeiger (2020), 17. September, S. 33. – Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verteidigte Landrat August Dresbach gegenüber dem örtlichen Kommandanten der britischen Besatzungstruppen, Oberst C.S. Taylor, Regelverletzungen der Morsbacher mit folgendem Satz: „Das hier ist sowieso eine Republik für sich.“ – Die dem zugrunde liegende kulturräumliche Rand- bzw. Insellage äußerte sich beispielsweise in den damals noch deutlich erfahrbaren Religionsgrenzen: So wurde in Morsbach Karneval gefeiert, gab es in gemischten Ortschaften der Gemeinde (z. B. Wallerhausen) nach Konfession getrennte Schulhäuser, oder ging man noch gerne zum konfessionell passenden Bäcker, Metzger etc.