Theodor Heinrich Gampe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Theodor Heinrich Gampe (* 3. November 1845 in Chemnitz; † 5. Januar 1897 in Blasewitz[1][2]) war ein deutscher Schriftsteller, Dichter und Verleger.[3]

Theodor Gampe wuchs als Sohn eines Industriellen auf, bereiste früh Europa und arbeitete in unterschiedlichen Berufszweigen. Nach seiner Rückkehr nach Chemnitz konzentrierte er sich mehr auf sein schriftstellerisches Talent und erreichte finanzielle Unterstützungen.

Im Jahr 1877 wurde König Albert von Sachsen durch seine Arbeiten auf ihn aufmerksam und gewährte ihm eine Jahresrente.[4] Im Herbst desselben Jahres siedelte er nach Dresden über, wo er mit zahlreichen Veröffentlichungen und seiner Verlegerschaft von Reiseführern (wie Graser’s Rundreise-Bibliothek[5]) in Erscheinung trat. Sein Veröffentlichung 1878 gilt als früher Wanderführer durch das Erzgebirge. Es gab zwar exakte Wegbeschreibungen, welche sich aber hauptsächlich an industriellen Bauten anstatt an Sehenswürdigkeiten orientierte.[6] Seine Gedichte veröffentlichte er u. a. regelmäßig in Die Gartenlaube, später dort auch touristische und industrielle Beschreibungen wie 1880 Chioggia, die Fischerstadt oder Die Glasperlen-Industrie Venedigs.

Ebenso war er ab 1882 in der Offenen Loge, einem Literaturverein in Dresden, aktiv, gemeinsam z. B. mit Józef Ignacy Kraszewski, Jonas Lie, Alexander Flamant und Paul Carus.[7]

Gampe war zwei Mal verheiratet und Vater mehrerer Töchter. Ihm zu Ehren wurden die Theodor-Gampe-Straße in Chemnitz benannt.

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Peter und Alerei. Trauerspiel uraufgeführt in Chemnitz, 1870.[8]
  • Saat in’s Wasser. Die Gartenlaube, Heft 8, 124, 1874.
  • Lied und Leben. Hoffman & Campe, 1876.
  • König Manfred. 1876.[9]
  • 26 Partien ins Sächsische Erzgebirge. Mit einem Anhang: Führer durch Chemnitz. Hermann Graser, 1878.
  • Mittweida und die Perlen des Zschopauthales. Eduard Billig, 1878.
  • Kambyses in Ägypten. Tragödie, 1880.[4][7]
  • Schloß Weesenstein im Müglitzthale. Dresden, 1880.
  • Die restaurierte Albrechtsburg zu Meissen. Ein beschreibender Führer. Bleyl&Kaemmerer, 1880.
  • Ein Besuch auf dem Sonnenstein. Die Gartenlaube, 1881.
  • Wandersprüche: ein Büchlein für alles fahrende Volk. Bleyl&Kaemmerer, 1881.
  • Gampe’s Sächs.-Böhm. Schweiz. Dresden.
Wikisource: Theodor Heinrich Gampe – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Literarisches Centralblatt für Deutschland. E. Avenarius., 1897, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Anton Bettleheim: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. G. Reimer, 1900, S. xxviii (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts. 1. Auflage. Salzwasser Verlag, Paderborn 2013, ISBN 978-3-8460-2266-5 (Nachdruck des Originals von 1885.).
  4. a b Joseph Kürschner: König Albert und Sachsenland: eine festschrift. R. Schwarz, 1828, S. 315 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Leitmeritzer Zeitung. 1877, S. 498 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Sönke Löden: Montanlandschaft Erzgebirge: Kultur – Symbolik – Identität. Leipziger Universitätsverlag, 2003, ISBN 3-936522-82-0, S. 102 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. a b Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden: Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 978-3-484-97028-1, S. 178 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Illustrirte Zeitung: Leipzig, Berlin, Wien, Budapest, New York. Weber, 1870, S. 271 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Wiener Theater-Chronik. XVIII. Jahrgang Auflage. Nr. 7. Stöckholzer von Hirschfeld, 1876, S. 1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).