Spaal

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Mauerreste der Wüstung
Das Spaalhaus (2005)

Spaal ist eine Wüstung in der Nähe des Ortsteils Schmieden der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

Aus dem Hexengrund über den Schmiedener Berg und die Hohe Straße erreicht man von Schmieden kommend die Wüstung Spaal nah am Reinstädter Grund und Wittersroda. Steinkreuze einer alten Gerichtsstätte vor dem Dorf weisen den Weg. Die Siedlung war Ende des 19. Jahrhunderts die höchstgelegene in diesem Umfeld.

Der Spaal war früher ein Dorf, das 1381 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Es war ein Runddorf, besagen die Spuren. Ab 1492 war es schon einmal wüst. Ab 1725 diente das Dorf als Vorwerk und Schäferei. 1810 waren die Söhne von Holleben Besitzer. 1910 wurde das Dorf verlassen, die meisten Häuser abgebrochen und ein großer Teil der Flur aufgeforstet. Das Spaalhaus verblieb als Unterkunft für Waldarbeiter und Trockenboden für Waldsämereien. Der dann folgende Besitzer Henckel von Donnersmarck mit Sitz im nahen Kuhfraß wurde 1945 enteignet.

Heute zählt zum Namen Spaal ein größeres Waldgebiet, das vom Forstamt Bad Berka betreut wird.[1] Das ehemalige Wirtschaftsgebäude des Vorwerks und der Platz um das Haus wurde in der DDR als Kinderferienlager genutzt.[2] Auf dem Platz am Steinkreuz finden heute Waldgottesdienste statt.[3] Die abgelegene und verkehrsarme Umgebung der Wüstung lädt in jeder Jahreszeit zu Wanderungen und Radtouren ein.

Inge von Wangenheim weilte nach 1970 in Spaal und wurde inspiriert, den Roman Spaal zu schreiben. Er wurde im Greifenverlag Rudolstadt 1979 verlegt.

Commons: Spaal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Thüringenforst: Forstamt Bad Berka. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
  2. Das Spaalhaus auf der Website der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel. Abgerufen am 28. Juni 2020.
  3. Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Weimar: Gottesdienste im Grünen zu Himmelfahrt und Pfingsten. Abgerufen am 3. Juli 2022.

Koordinaten: 50° 48′ 37″ N, 11° 22′ 52,6″ O