Siegenhofermühle

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Siegenhofermühle
Gemeinde Deining
Koordinaten: 49° 14′ N, 11° 32′ OKoordinaten: 49° 14′ 26″ N, 11° 31′ 50″ O
Höhe: 470 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 92364
Vorwahl: 09184
Siegenhofermühle im Tal der Weißen Laber
Siegenhofermühle im Tal der Weißen Laber

Siegenhofermühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Deining im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Die Einöde liegt im Oberpfälzer Jura auf etwa 470 m ü. NHN im Tal der Weißen Laber östlich von Siegenhofen und knapp zwei Kilometer nördlich von Deining an einer Gemeindeverbindungsstraße zwischen der Staatsstraße 2660 und Siegenhofen. Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt im Tal der Weißen Laber von der Mühle Richtung Norden nach Arzthofen.

Die 1355 als Mühle in „Sygenhofen“ erstmals schriftlich erscheinende Siegenhofermühle wurde in den Steuerbüchern unter den vier ganzen Höfen von Siegenhofen geführt. Im 17. Jahrhundert saß die Familie Wermüller über Generationen auf der Mühle. Auf den Müller Sandmüller folgte ab 1801 die heutige Besitzerfamilie.[2] Bis zum Ende des Alten Reiches gehörte die Mühle zur Unteren Hofmark Berngau und unterstand hochgerichtlich dem kurfürstlichen Schultheißenamt Neumarkt.[3]

Im Königreich Bayern wurde der Steuerdistrikt Unterbuchfeld im Landgericht Neumarkt gebildet, dem auch Siegenhofen und die Siegenhofermühle zugeordnet waren. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die gleichnamige Gemeinde geformt, der wiederum Siegenhofen und Siegenhofermühle angehörten.[4] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Unterbuchfeld und mit ihr Siegenhofermühle am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Deining eingegliedert.

Wie üblich, betrieb der Müller auch Landwirtschaft; so gehörten 1873 neben drei Pferden sechs Stück Rindvieh zur Mühle.[5] Das oberschlächtige Mühlrad bestand zuletzt aus Eisen mit einer Welle aus Eichenholz. 1963 wurde der Mahlbetrieb eingestellt; zuletzt wurde statt mit den früheren Mahlsteinen mit Walzen ganztägig 15 bis 18 Zentner Mehl produziert. 2003 wurde das Mühlengebäude abgetragen.[2]

Einwohnerentwicklung

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  • 1871: 10 (3 Gebäude)[5]
  • 1900: 14 (1 Wohngebäude)[6]
  • 1925: 12 (1 Wohngebäude)[7]
  • 1937: 00 Einwohner[8]
  • 1950: 12 (1 Wohngebäude)[9]
  • 1961: 06 (1 Wohngebäude)[10]
  • 1987: 09 (2 Wohngebäude, 2 Wohnungen)[1]

Als Baudenkmal gilt der Fachwerkstadel des Mühlenanwesens, ein traufständiger Bau mit einem Satteldach und massivem Stallteil, aus dem 19. Jahrhundert.

  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt, Band 1. Brönner & Däntler, Eichstätt 1937.
  • Gerhard Hirschmann: Eichstätt. Beilngries — Eichstätt – Greding (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 6). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1959 (Digitalisat).
  • Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. Neumarkt i. d. Opf. 2004.
Commons: Siegenhofermühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 257 (Digitalisat).
  2. a b Romstöck/Dürr, S. 213
  3. Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9, S. 281 (Digitalisat).
  4. Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9, S. 330 (Digitalisat).
  5. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 886, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  6. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 870 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 877 (Digitalisat).
  8. Buchner I, S. 153
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 750 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 554 (Digitalisat).