Roxana Mărăcineanu

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Roxana Mărăcineanu (2018)

Roxana Mărăcineanu (* 7. Mai 1975 in Bukarest) ist eine französische Schwimmerin und Politikerin. Sie war von 2018 bis 2022 französische Sportministerin.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mărăcineanu kommt aus Rumänien, ihre Familie emigrierte 1984 nach Frankreich.[1]

Roxana Emilia Maracineanu wurde am 7. Mai 1975 in Bukarest, Rumänien, geboren, aus der Ehe von Vasile Maracineanu, Bauingenieur, und Elena Basarabeanu, Designtechnikerin. Als Kind übte sie Gymnastik.

Dank eines Kooperationsvertrags, ging ihr Vater nach Algerien arbeiten, mit seine Frau und seinen Sohn. Die Behörden verlangten den Verbleib von Roxana in die Heimat, um die Flucht der ganzen Familie zu vermeiden. Doch während der Schulferien durfte Roxana zu ihren Eltern nach Algerien reisen. Obwohl sie vom rumänischen Geheimdienst Securitate überwacht wurden, gelang es der Familie, 1984 Algerien mit einer Fähre namens „Liberté“ (Freiheit) zu verlassen, die sie nach Marseille brachte.

Als sie in Frankreich ankamen, beantragten sie beim OFPRA Asyl und wurden in einem Transitzentrum nach Riec-sur-Bélon geschickt. Roxana Maracineanu lernte Französisch in Blois und schloss ihr Sekundarstudium am Augustin-Thierry-College und anschließend am Jean-Macé-College in Mulhouse ab.

Sie wurde 1991 im Alter von 16 Jahren als Französin eingebürgert, als sie bereits eine viel versprechende Schwimmerin war. Ihre Jugend verbrachte sie in Mülhausen, wo sie ihre Schwimmkarriere beim Verein Mulhouse Olympic Natation begann. Mărăcineanus stärkste Strecke waren die 200 Meter Rücken, auf der sie 1998 (in Perth) erste französische Weltmeisterin[1] und 1999 (in Istanbul) Europameisterin wurde. Außerdem gewann sie über 200 m Rücken bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney die Silbermedaille. Im Jahr 2004 beendete sie ihre aktive Karriere.

Anschließend absolvierte Mărăcineanu ein Studium an der Wirtschaftshochschule ESCP Europe, das sie 2005 abschloss.[2] Ab 2007 trat Mărăcineanu als Sportkommentatorin im Fernsehen auf. Sie berichtete für die öffentlich-rechtlichen Sender von France Télévisions von den Schwimmweltmeisterschaften 2007 und 2009, den Schwimmeuropameisterschaften 2010 und 2014 sowie den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking und 2012 in London.

Ihre politische Karriere begann Mărăcineanu 2010, als sie auf der Liste der Parti socialiste (PS) in den Regionalrat von Île de France gewählt wurde. Diesem gehörte sie bis 2015 an. Premierminister Édouard Philippe ernannte Mărăcineanu im Juni 2018 – nachdem mehrere Kinder ertrunken waren – zur Sonderbeauftragten für eine Verbesserung der Schwimmausbildung in Grundschulen. Im September 2018 ernannte Staatspräsident Emmanuel Macron sie als Nachfolgerin von Laura Flessel-Colovic für das Amt der Sportministerin im Kabinett Philippe II.[1] Im Kabinett Castex, das seit Juli 2020 amtiert, wurde das eigenständige Sportministerium abgeschafft. Seither ist Mărăcineanu beigeordnete Ministerin für Sport im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (unter Jean-Michel Blanquer).[3]

Roxana Mărăcineanu ist mit dem Journalisten Franck Ballanger verheiratet. Das Paar hat drei Kinder.

Franck Ballanger, Sport-Journalist bei France Inter, respektierte die "Anne-Sinclair-Stellung"[4] als sie zur Ministerin ernannt wurde in dem er sich aus der Sportabteilung zurückzog, um Interessenkonflikte zu vermeiden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Ministère des Sports : Roxana Maracineanu dans le grand bain
  2. Les grandes écoles misent sur les sportifs de haut niveau.
  3. Roxana Maracineanu : la ministre des Sports reconduite, mais sous tutelle. In: L’internaute, 7. Juli 2020.
  4. Métonymie: Im Jahre 1997, nach der Ernennung ihres Ehemanns Dominique Strauss-Kahn zum Minister für Wirtschaft, Finanzen und Industrie, beschloss Anne-Sinclair, keine politischen Sendungen mehr zu leiten, um den Anschein einer Interessenkollision zu vermeiden, und wurde Generaldirektorin der Internet-Tochter e-TF1, später Vizepräsidentin.