Pomezia

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Pomezia
Pomezia (Italien)
Pomezia (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Metropolitanstadt Rom (RM)
Koordinaten 41° 40′ N, 12° 30′ OKoordinaten: 41° 40′ 11″ N, 12° 30′ 6″ O
Höhe 108 m s.l.m.
Fläche 107 km²
Einwohner 64.005 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 00071
Vorwahl 0039 – 06
ISTAT-Nummer 058079
Bezeichnung der Bewohner Pometini
Schutzpatron San Benedetto
Website Pomezia

Panorama von Pomezia

Pomezia ist eine italienische Stadt in der Metropolitanstadt Rom in der Region Latium mit 64.005 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Name und Status

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Der Name Pomezia leitet sich von der antiken Stadt Suessa Pometia[2][3] her, die nach Plinius zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. von den Volskern zerstört wurde. Diese gab auch der Tribus Pomptina den Namen. Es ist nicht gesichert, ob Suessa Pometia tatsächlich im Gemeindegebiet lag.[4]

Der Name Pomezia erinnert auch an die antike Göttin der Früchte Pomona. Diese zeigt auch das Stadtwappen.[5]

Pomezia war die fünfte Stadtgründung in den seit 1930 trockengelegten Pontinischen Sümpfen nach Littoria, Sabaudia, Pontinia und Aprilia. Am 1. Oktober 1937 wurde der städtebauliche Plan zur Gründung der Stadt genehmigt und bereits am 25. April 1938 von Benito Mussolini der Grundstein gelegt. Ursprünglich war als Name Ausonia nach einer historischen, aber nicht lokalisierten, Stadt geplant.

Am 29. Oktober 1939 wurde die Gemeinde Pomezia offiziell als eigenständige Gemeinde in der Provinz Rom gegründet und aus der Gemeinde Rom ausgegliedert. Am 6. Mai 1970 wurde wiederum die Gemeinde Ardea aus Pomezia ausgegliedert. Am 31. Januar 2005 bekam Pomezia das Stadtrecht.[6]

Lage von Pomezia in der Metropolitanstadt Rom

Pomezia liegt 29 km südlich von Rom und 42 km nordwestlich von Latina.

Pomezia liegt im Nordosten der Pontinischen Ebene zwischen den Albaner Bergen und dem Tyrrhenischen Meer. Die Landschaft reicht von flachen, mit Laubwald bestandenen Hügeln im Nordosten des Gemeindegebiets, über ursprünglich sumpfige Senken bis zur Dünenlandschaft entlang der Küste. Heute ist ein großer Teil des Landschaftsbildes durch Zersiedlung verschwunden. Nur noch ein Korkeichenwald südlich der Kernstadt und die Dünen zwischen Torvajanica und Villaggio Tognazzi geben einen Eindruck der ursprünglichen Landschaft.

Die Stadtteile von Pomezia sind Campo Ascolano, Torvaianica und Villaggio Tognazzi entlang der Küste und Borgo Santa Rita, Campo Bello, Campo Jemini, Campo Selva, Castagnetta, Cinque Poderi, Colli di Enea, Macchiozza, Martin Pescatore, Pratica di Mare, Santa Palomba, Santa Procula, Sedici Pini, Torvajanica Alta, Viceré und Villaggio Azzurro im Hinterland. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 0 bis 136 m s.l.m.

Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 3 (wenig gefährdet).[7]

Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn Rom, Albano Laziale und Ardea.

In der Antike lag im Gemeindegebiet die Stadt Lavinium.[8]

Nachdem im Mittelalter die Pontinische Ebene versumpfte, war das Gebiet fast unbewohnt. Lediglich der kleine Ort Pratica di Mare, anstelle der Akropolis von Lavinium gegründet, blieb bewohnt.

Nach der Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe legte Mussolini am 25. April 1938 persönlich den Grundstein für die neue Stadt Pomezia. Die Stadt wurde vor allem mit armen Bauernfamilien aus Nordostitalien besiedelt. 1944 wurde Pomezia im Zuge der Operation Shingle bombardiert und schwer beschädigt. 1970 wurde Ardea als eigenständige Gemeinde ausgegliedert. 2005 bekam Pomezia das Stadtrecht.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001 2011
Einwohner 321 504 787 1.327 3.842 19.040 37.512 43.960 56.377

Quelle ISTAT[9]

Stadtturm von Pomezia

Fabio Fucci (M5S) wurde in der Stichwahl am 9. und 10. Juni 2013 mit 63,73 % der Stimmen gegen Omero Schiumarini (PD) zum Bürgermeister gewählt.[10] Da er nach dem Rotationsprinzip seiner Partei nach einer Amtszeit als Gemeinderat und einer Amtszeit als Bürgermeister nicht mehr für ein Amt kandidieren darf, trat Fucci bei der Neuwahl 2018 mit einer eigenen Bürgerliste an. Bei der Wahl am 10. Juni 2018 unterlag Fucci Adriano Zuccalà (M5S), der mit 68,76 % in der Stichwahl am 24. Juni 2018 zum neuen Bürgermeister gewählt wurde.

Seine Partei MoVimento 5 Stelle stellt mit 15 von 24 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.[11]

Enrico De Fusco (PD) wurde im Mai 2006 zum Bürgermeister gewählt und 2011 im Amt bestätigt.[12] Nachdem ein Dezernent und zwei Gemeinderäte des PD wegen Korruption verhaftet wurden, verlor Fusco die Unterstützung eines Teils seiner Koalition. Am 8. Januar 2013 erklärte daraufhin Fusco seinen Rücktritt.[13] Worauf am 14. Januar auch die Mehrheit der Gemeinderäte zurücktrat.[14] Am 15. Januar 2013 wurde Serenella Bellucci als kommissarische Bürgermeisterin eingesetzt.[15]

Bürgermeister von Pomezia:

  • 1998–2001: Maurizio Aureli (PPI)
  • 2001–2002: Antonio D’Acunto, kommissarischer Bürgermeister
  • 2002–2005: Stefano Zappalà (PdL)
  • 2005–2006: Francesco Avellone, kommissarischer Bürgermeister
  • 2006–2013: Enrico De Fusco (PD)
  • 2013: Serenella Bellucci, kommissarische Bürgermeisterin
  • 2013–2018: Fabio Fucci (M5S)
  • 2018–2023: Adriano Zuccalà (M5S)
  • seit 2023: Veronica Felici (Mitte-rechts-Koalition)

Das Wappen zeigt die antike Göttin der Früchte Pomona.[16]

Pomezia ist durch Städtepartnerschaften verbunden mit

Die Einwohner von Pomezia gehören mehrheitlich der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft an. Die Stadt gehört zum Bistum Albano und hat zehn Kirchengemeinden.[17]

Sehenswürdigkeiten

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Castello Borghese in Pratica
Der deutsche Soldatenfriedhof

Auf dem Gebiet der Gemeinde Pomezia befindet sich der Militärflugplatz Pratica di Mare, der bei internationalen Veranstaltungen zahlreiche Besucher aus Italien und dem Ausland anzieht.

Der Stadtteil Pratica di Mare ist ein kleines mittelalterliches Dorf im Anschluss an eine Burg aus dem 12. Jahrhundert.

Nordwestlich grenzt das Forst- und Naturschutzgebiet von Castelporziano an. Hier befindet sich eine Residenz und ein Erholungsgebiet des italienischen Staatspräsidenten (Tenuta Presidenziale di Castelporziano).

Soldatenfriedhof

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Am Ostrand der Stadt direkt an der Via Pontina befindet sich der Deutsche Soldatenfriedhof Pomezia. Hier sind 27.443 deutsche Soldaten bestattet. 6.491 von ihnen fielen 1944 während der Kämpfe im Rahmen der Operation Shingle bei Anzio und Nettuno. Später wurden hier auch deutsche Soldaten bestattet, die in Süd- und Mittelitalien gefallen waren. Es gibt 3700 Gräber mit Unbekannten. Um den Friedhof kümmert sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.[18]

Treffen zwischen europäischen Roma und Papst Paul VI.

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In einer Zeltstadt bei Pomezia kam es am 26. September 1965 zu einem Treffen zwischen Papst Paul VI. und etwa 3000 Roma, die aus ganz Europa angereist waren, um sich dort vom Papst segnen zu lassen.[19][20][21][22][23]

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wandel von einem Agrarzentrum zu einer Industriestadt. In Pomezia siedelten sich vor allem Betriebe der chemischen Industrie wie Sigma-tau, Procter & Gamble und Johnson & Johnson aber auch der Nahrungsmittelproduktion wie Fiorucci und Rüstungselektronik wie Northrop Grumman an. Seit den 1990er Jahren wandelt sich die Wirtschaft erneut zum Dienstleistungssektor. Pomezia ist zudem wichtige Einkaufsstadt für ein großes Einzugsgebiet, das die südöstlichen Vororte von Rom einschließt.

Commons: Pomezia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Soldatenfriedhof in Pomezia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Hans Philipp: Suessa Pometia. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV A,1, Stuttgart 1931, Sp. 586.
  3. Edward Herbert Bunbury: Suessa Pometia. In: William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography. London 1854.
  4. Thomas Köves-Zulauf, Plinius über den Untergang der Stadt Pometia, Universität Köln (PDF; 6,4 MB)
  5. Homepage der Stadt (Memento des Originals vom 22. März 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comune.pomezia.rm.it, abgerufen am 1. Januar 2012 (italienisch)
  6. Homepage der Stadt (Memento des Originals vom 22. März 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comune.pomezia.rm.it, abgerufen am 1. Januar 2012 (italienisch)
  7. Italienischer Zivilschutz (Memento des Originals vom 8. Mai 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.protezionecivile.gov.it
  8. Edward Herbert Bunbury: Lavinium. In: William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography. London 1854.
  9. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2011.
  10. Information des Innenministeriums
  11. Information des Innenministeriums
  12. Information des Innenministeriums
  13. Valeria Costantini: Pomezia, fine corsa per il sindaco Pd. Corriere della Sera, 8. Januar 2013, abgerufen am 24. Januar 2013.
  14. Pomezia, si dimettono quindici consiglieri comunali. Il Faro, Quotidiano Telematico, 14. Januar 2013, abgerufen am 24. Januar 2013.
  15. Il Commissario Prefettizio. Stadt Pomezia, 15. Januar 2013, abgerufen am 24. Januar 2013.
  16. Homepage der Stadt (Memento des Originals vom 22. März 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comune.pomezia.rm.it, abgerufen am 27. Juli 2013 (italienisch)
  17. Diözese Albano (italienisch), abgerufen am 20. Dezember 2015
  18. Internetseite des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Arbeit des Volksbundes und Beschreibung der Kriegsgräberstätte in Pomezia), Abruf am 6. April 2023
  19. siehe auch Erwähnung des Treffens auf www.kath.net
  20. Text der Predigt des Papstes bei der Messe (italienisch) auf der Webseite des Vatikans
  21. Vortrag von Gernot Haupt zum Beginn des Roma-Pastorals
  22. Organisiert wurde das Treffen von dem katholischen Priester Bruno Nicolini († 2012) von der Gemeinschaft Sant’Egidio. Seite über den Tod von Nicolini
  23. Die deutsche Fotografin Rose von Rad war drei Tage in der Zeltstadt und fotografierte zahlreiche Menschen. Eine Auswahl ihrer Fotos wurde 2012 in der FAZ veröffentlicht. Johanna Adorján: Im Herzen Europas, in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. November 2012, Seite Z3