Kalk-Kreuzblume

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Kalk-Kreuzblume

Kalk-Kreuzblume (Polygala calcarea)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Kreuzblumengewächse (Polygalaceae)
Tribus: Polygaleae
Gattung: Kreuzblumen (Polygala)
Art: Kalk-Kreuzblume
Wissenschaftlicher Name
Polygala calcarea
F.W.Schultz

Die Kalk-Kreuzblume (Polygala calcarea), auch Kalk-Kreuzblümchen genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kreuzblumen (Polygala) innerhalb der Familie der Kreuzblumengewächse (Polygalaceae).

Die Kalk-Kreuzblume wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 20 Zentimetern. Die Stängel sind am Grund verzweigt, ausläuferartig niederliegend, ihre Enden sind aufsteigend, und sie schließen mit einer Blattrosette ab. Die Laubblätter sind mit einer Länge von 15 Millimetern sowie einer Breite von 7 Millimetern relativ groß. Aus den Blattachseln entspringen mehrere aufrechte, blütentragende und vegetative Sprossachsen mit kleineren Blättern.

Blütezeit ist von April bis Juni. Der traubige Blütenstand enthält 6 bis 20 Blüten. Die Deckblätter sind länger als der Blütenstiel. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Kronblätter sind meist dunkelblau. Die Flügel sind 5 bis 7 Millimeter lang und deutlich netzadrig, mit stark verzweigten Adern.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 34.[1]

Kalk-Kreuzblume, Sorte 'Lillet'

Die Kalk-Kreuzblume ist ein subatlantisch-westmediterranes Florenelement. Ihr relativ kleines Areal reicht im Westen vom südlichen und östlichen England als Nordgrenze über Frankreich, das südliche Belgien, Luxemburg nach Osten bis Südwestdeutschland; im Süden reicht es vom nördlichen Spanien bis ins südöstliche Frankreich. Ein weiteres Vorkommen liegt in der nordwestlichen Schweiz am Westrand des Jura. In Mitteleuropa findet man sehr seltene Vorkommen in der Eifel, im Saargebiet, in der Südpfalz, am Kaiserstuhl und am Alpensüdfuß.

Die Kalk-Kreuzblume gedeiht am besten auf kalkreichen, steinig-mergeligen, aber humusreichen Lehm- oder Tonboden oder Löß. Sie kommt in Lagen mit ziemlich luftfeuchtem und wintermildem Klima vor. Sie besiedelt Halbtrockenrasen und lückige, lichte Trockengebüsche. Sie ist eine Mesobromion-Verbandscharakterart.[1]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+w (trocken aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 1 (ozeanisch).[2]

Die Rosetten überdauern den Winter, die Erneuerungsknospen bilden sich unterirdisch. Die Art ist also halb chamaephytisch, halb hemikryptophytisch.[3]

Die Art ist selten als Zierpflanze in Kultur. Am bekanntesten ist die Sorte 'Lillet'.[4]

  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 4: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Haloragaceae bis Apiaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3315-6.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 3. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Einzelnachweise

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  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 642–643.
  2. Polygala calcarea F. W. Schultz In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 12. Oktober 2022.
  3. Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band V. Teil 1: Angiospermae: Dicotyledones 3 (1) (Linaceae – Violaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1966, ISBN 3-489-72021-0, S. 107–108 (unveränderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag).
  4. Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2, Seite 1644. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
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