Holger Karow

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Holger Andreas Karow (* 3. Dezember 1965 in Hamburg) ist ein deutscher Segelflieger, Berufspilot, Fluglehrer, Kommentator und Flugcoach aus Ergolding. In seiner sportlichen Karriere wurde er 1999, 2003 und 2016 Weltmeister im Streckensegelflug.

Am 3. Dezember 1965 wurde Karow in Hamburg-Harburg geboren und wuchs dort auf. Bevor er sich der Fliegerei zuwendete, schwamm er in seiner Jugend für den TuS Harburg und errang unter anderem bei den Hamburger Stadtmeisterschaften einen dritten und bei den norddeutschen Meisterschaften einen siebten Platz.[1] Parallel dazu baute er sich ab einem Alter von acht Jahren erste Bezugspunkte zum Fliegen auf, indem er sich im Modellbau versuchte, wobei er von seinem Vater unterstützt wurde. Am 1. August 1980 im Alter von 14 Jahren begann er schließlich in der Fischbeker Heide mit der Segelflugausbildung beim Segelflug-Club Fischbek e.V. (SFC).[2] Seit diesem Zeitpunkt hat er mehr als 22.500 Flugstunden zusammengetragen, davon sind rund 5000 Stunden dem Segelflug zuzuschreiben.

Durch seinen Beruf als Verkehrspilot wechselte er mehrmals den Wohnort und lebt mittlerweile seit 1997 mit seiner Familie in Ergolding im Landkreis Landshut.

Neben der Berufsfliegerei und dem Segelflugleistungssport betätigte sich Karow als Kommentator von Segelflugwettbewerben,[3] als ehrenamtlicher Fluglehrer in Vereinen[4] und als Coach[5].

Sportliche Erfolge

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Juniorenmeisterschaften

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Bei Juniorenmeisterschaften war Holger Karows größter Erfolg der Titel des Deutschen Meisters 1988 in der Standardklasse.

Wettbewerb Jahr Ort Klasse Platzierung Flugzeugtyp
DM Junioren 1985 Hammelburg Clubklasse 5. Platz ASW 19
DM Junioren 1988 Aachen Standardklasse 1. Platz LS4
DM Junioren 1989 Reinheim Standardklasse 2. Platz Discus
EM Junioren 1989 Cambrais (Frankreich) Standardklasse 3. Platz Discus

Deutsche Meisterschaften

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Holger Karow flog bei insgesamt 17 Deutschen Meisterschaften in der Standard-, der Offenen und zuletzt der 18-Meter-Klasse mit. Dabei wurde er fünfmal Meister und zweimal Drittplatzierter.

Jahr Ort Klasse Platzierung Flugzeugtyp
1986 Marpingen Standardklasse 12. Platz DG 300
1988 Aalen-Elchingen Standardklasse 21. Platz LS4
1990 Bückeburg Standardklasse 10. Platz Discus
1992 Mengen Standardklasse 6. Platz Discus
1994 Neustadt-Glewe Standardklasse 1. Platz Discus
1996 Lüsse Standardklasse 28. Platz Discus
1998 Mengen Offene Klasse 1. Platz Nimbus 4M
2000 Mengen Offene Klasse 6. Platz Nimbus 4M
2002 Klippeneck Offene Klasse 1. Platz Nimbus 4M
2005 Lüsse Offene Klasse 4. Platz Nimbus 4M
2007 Lüsse Offene Klasse 3. Platz Nimbus 4M
2009 Mengen Offene Klasse 1. Platz Nimbus 4M
2011 Lüsse Offene Klasse 3. Platz[6] Nimbus 4M
2013 Mengen Offene Klasse 5. Platz Quintus
2015 Stendal Offene Klasse 6. Platz EB 29D (Co-Pilot: Florian Karow)
2017 Stendal Offene Klasse 12. Platz Quintus
2019 Marpingen 18-Meter-Klasse 1. Platz[7] JS3 Rapture

Europameisterschaften

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Die beste Platzierung von Holger Karow bei einer Europameisterschaft war ein zweiter Platz 2004 in Nitra.

Jahr Ort Klasse Platzierung Flugzeugtyp
1996 Räyskällä (Finnland) Standardklasse 6. Platz Discus
2000 Lüsse Offene Klasse 3. Platz Nimbus 4M
2004 Potciunai (Litauen) Offene Klasse 2. Platz Nimbus 4M
2005 Nitra (Slowakei) Offene Klasse 4. Platz Nimbus 4M
2017 Lasham (Großbritannien) Offene Klasse 4. Platz EB29DE

Weltmeisterschaften

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Holger Karow wurde dreimal Weltmeister, wovon ihm zwei Titel in der Offenen Klasse und ein Titel in der 18-Meter-Klasse (Grand-Prix-Finale) gelangen.

Jahr Ort Klasse Platzierung Flugzeugtyp
1995 Omarama (Neuseeland) Offene Klasse 7. Platz Nimbus 4M
1999 Bayreuth Offene Klasse 1. Platz Nimbus 4M
2001 Mafikeng (Südafrika) Offene Klasse 5. Platz Nimbus 4M
2003 Leszno (Polen) Offene Klasse 1. Platz[8][9][10] Nimbus 4M
2006 Eskilstuna (Schweden) Offene Klasse 6. Platz Nimbus 4M
2008 Lüsse Offene Klasse 5. Platz Nimbus 4M
2010 Szeged (Ungarn) Offene Klasse 10. Platz Nimbus 4M
2012 Uvalde (USA) Offene Klasse 12. Platz Quintus
2016 Potchefstroom (Südafrika) 18-Meter-Klasse (Grand-Prix-Finale) 1. Platz JS1 Revelation

Holger Karow wurde dreimal von Hotel-Unternehmer Barron Hilton zu dessen Barron Hilton Cup auf die Flying-M-Ranch (in Wüste von Nevada und Kalifornien) eingeladen.[11]

Beruflicher Werdegang

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Holger Karow studierte an der FH Hamburg und machte dort einen Bachelor im Flugzeugbau. Im Jahr 1993 begann er schließlich die Ausbildung zum Berufspiloten an der DVH Deutsche Verkehrsfliegerschule am Hamburg Airport. Das erste Verkehrsflugzeug, das Karow auf Linie flog, war ab 1995 eine Saab 340 bei der Deutschen BA. In dieser Airline flog er ab 1997 außerdem eine Boeing 737 und stieg auf diesem Muster 1999 in den Rang des Flugkapitäns auf. Ab 2008 flog Karow für Air Berlin, die die Deutsche BA zuvor aufgekauft hatte. Unter dem neuen Arbeitgeber schulte Karow 2015 ein drittes Mal erfolgreich auf einen neuen Flugzeugtypen, den Airbus 320, um.[12] Nach der Pleite von Air Berlin heuerte er ab 2017 bei Eurowings Europe an. Seit 2019 fliegt Holger Karow für Germanwings.

Das offizielle FAI-Profil von Holger Karow mit einer Auswahl von Wettbewerbsresultaten - IGC Pilot Ranking ID: 248.

Einzelnachweise

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  1. Holger Karow Internationales Sportarchiv 10/2004 vom 6. März 2004, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 12. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. 100 Jahre Luftsport in der Fischbeker Heide. Abgerufen am 6. April 2021.
  3. Segelflieger Grand Prix Tag 4: "Thermik richtig knackig" - NÄGEL (21) vorn. Abgerufen am 6. April 2021.
  4. Website der Segelflugsportgruppe Luftsportverein Landshut e.V. | Mitglieder Abgerufen am 6. April 2021.
  5. Flying with the Champions. Abgerufen am 6. April 2021.
  6. DM 2011 – Holger Karow gleitet aufs Stockerl. Segelflugsportgruppe Landshut, 23. Juli 2011, abgerufen am 6. April 2021.
  7. Frank Faber: Wettbewerb in Marpingen beendet: Die Meister des Segelflugs stehen fest. In: Saarbrücker Zeitung (online). 5. August 2019, abgerufen am 6. April 2021.
  8. Leonhard Kazda: Mit viel Gefühl im Zentrum der „Bärte“ nach oben. In: FAZ.net. 9. August 2003, abgerufen am 6. April 2021.
  9. Segelfliegen: Karow schwebt zu Gold. In: Hamburger Abendblatt (online). 11. August 2003, abgerufen am 6. April 2021.
  10. Karl Morgenstern: Die Hamburger Weltmeister. In: Hamburger Abendblatt (online). 25. Februar 2003, abgerufen am 6. April 2021.
  11. Karl Morgenstern: Abheben und träumen. In: Spiegel Reise. 27. Juli 2000, abgerufen am 6. April 2021.
  12. Der Job geht vor: Karow mit Flug-Verspätung. In: Der Teckbote (online). 9. Mai 2015, abgerufen am 6. April 2021.