Diskussion:Lippmann Hirsch Loewenstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Imbarock in Abschnitt Angaben zur Geburt verwirrend
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Umarbeitung

[Quelltext bearbeiten]

Sollte umgearbeitet werden. Mal sehen, wann ich dazu komme. --Imbarock (Diskussion) 18:24, 4. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Folgend verzichte ich weitgehend auf Links, es sind zu viele. Die Quellen, Angaben und wohl auch die Aktenlage zu Loewenstein sind verwirrend und weichen oft voneinander ab. Während durch die Frankfurter „Allgemeine Arbeiter-Zeitung“ (vom 18. Mai 48) fest steht, dass ein „Schlosser Löwenstein“ ein stellvertretender Schriftführer des Vereins war, ist oft in späteren Berichten und jüngerer Literatur von einem „Gewerbelehrer Moritz Löwenstein“ als Schriftführer die Rede, teils sogar mit Titel „Dr.“. Auch dass dieser am 24. Mai 48 aus Frkft ausgewiesen wurde – was aber L.H. Loewenstein war (neben Christian Essellen und Eduard Pelz). Dennoch ist anlässlich einer Petition des Arbeitervereins tatsächlich ein Schriftführer „Moritz Löwenstein“ überliefert. Für die jüngere Literatur besteht die Möglichkeit, dass jener „Gewerbelehrer“ mit Dr. Leopold Moses Löwenstein verwechselt wurde, der spätestens 1850 in Frkft eine israelitische Knabenerziehungsanstalt betrieb. Interessant ist, dass Lippmann Hirschs Ehefrau Helene geb. Worms (geb. 1817) nach dem frühen Tod ihres Mannes (sie dürften nur einige Monate verheiratet gewesen sein) einen 1822 in Württemberg geborenen Moritz Loewenstein ehelichte, mit dem sie um 1850 nach NYC auswanderte und 5 Kinder bekam. War jener Moritz gar ein enger Verwandter von L.H. Loewenstein?
L.H. Loewenstein war nicht im Vorstand des Frankfurter Arbeitervereins und auch nicht Mitredakteur der kurzlebigen Arbeiterzeitung. Hingegen war er im Vorstand des „Vaterländischen Vereins“ in Frankfurt. Nach eigenen Angaben in seiner gedruckten, ausführlichen „Beschwerde“ vom 14. November 48 [1] will er „mit eben diesen Personen [Essellen, Pelz] gar nichts weiter zu schaffen“ gehabt haben. Aber er trat als Redner z.B. bei Volksversammlungen und bei der Arbeiterversammlung auf dem Bieber(er)berg bei Offenbach am 12. Juni (Pfingstmontag) auf (also nach seiner Ausweisung!), wo es zu einem nicht näher erläuterten Streit mit Karl Theodor Bayrhoffer über sozialistische Ansichten kam. Wenige Tage vor seiner Ausweisung am 24. Mai brachte er auch einen Antrag auf der Generalversammlung des Frankfurter Arbeitervereins ein, den er dann aber nach Gegenargumenten zurücknahm.
Viel Stoff, teils ungeklärt, mal sehen. Seine „Werke“ können jedoch eingepflegt werden. --Imbarock (Diskussion) 15:47, 6. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Leopold Zunz

[Quelltext bearbeiten]

Drei Briefe sind von L an Leopold Zunz überliefert, darunter zwei vom April 1841 ([2]). Komme aber derzeit nicht weiter, was ihre mögliche Digitalisierung betrifft. --Imbarock (Diskussion) 16:12, 7. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Übrigens taucht L öfters in Julius Fürsts Der Orient auf, z.B. hier, S. 89: [3]. Von da aus kann zurück auf die Nr. 9 vom 26. Febr. 45 gescrolled werden., S. 68f. Ein Streit zwischen L und einem „E.C.“ aus Hamburg. Dabei handelt es sich um den Publizisten Eduard Cohn (1808–1865), der für den Orient schrieb und Mitte der 1840er seine eigene Zeitschrift Der Jude in Deutschlands Gegenwart in Hamburg begründete.
Dasselbe Digitalisat (Nr. 2 vom 8. Jan. 45) offenbart nebenbei, S. 16, dass Loewenstein erst ab 1. Jan. 1845 Antheil an der Redaktion der Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung nahm. --Imbarock (Diskussion) 16:55, 7. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Literaturangaben

[Quelltext bearbeiten]

Ich scheue mich etwas Jacob Toury (Die politischen Orientierungen der Juden in Deutschland, 1966, S. 17, 50, 55) als Literatur anzugeben, da Toury entweder übertrieb („linksradikal“) oder teils falsche Anmerkungen verbreitete. Auch bei Paul Arnsberg (Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution', Darmstadt 1992, Taschenbuchausgabe, S. 476 und 534) finden sich einige Angaben, auch nicht alle korrekt. Andererseits führt die umseitig verlinkte "Hessen (LAGIS)" von Arnsberg die 1983er-Ausgabe an, Bd. 3., S. 279–282, doch die besitze ich nicht und es ist zweifelhaft, ob da mehr zu finden ist, als in der Taschenbuchausgabe mit 951 Seiten. Ausgerechnet Veit Valentin (Historiker) hatte Informationen – aber auch nicht sicher. --Imbarock (Diskussion) 18:07, 7. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Tod wohl am 12. Dezember 1848

[Quelltext bearbeiten]

Nachdem zwei Zeitungsberichte über die am 13. Dezember 1848 stattgefundene, verfassungsgebende Versammlung des Freistaats Frankfurt die Wahrscheinlichkeit nahe legten, dass Loewenstein im Dezember 48 verstarb (vor allem die „Deutsche Zeitung“ vom 15. Dez. 48: […] da der Beschwerdeführer so eben ganz plötzlich gestorben ist), nun endlich die Gewissheit. Die „Deutsche constitutionelle Zeitung“ Nr. 330 vom 16. Dez. 48, Korrespondenz aus "Frankfurt, 13. Dez.": Der hiesige Einwohner Löwenstein, der während des Sommers, da er mit an der Spitze der Arbeiterbewegungen stand, häufige polizeiliche Verfolgungen zu erdulden hatte, soll in Folge eines Schrecks in der Nacht gestorben sein, welchen ihm eine Feuersbrunst, die sein Eigenthum zu vernichten drohte, einflößte. Siehe S. 1303, rechte Spalte: [4] Damit kann der 12. Dez. 48 als Todestag angenommen werden. Die Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung brachte keinerlei Nachricht. --Imbarock (Diskussion) 13:29, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Auch die „Neue Würzburger Zeitung“, Beilage Nr. 223 zur Nr. 348 vom 16. Dez.48 berichtete darüber, aber ganz kurz (in vergangener Nacht verstarb...) und unter „Frankfurt, 13. Dez.“ Dazu als Angabe in Klammern „(Fr.J.)“. Also hatte sie die Nachricht vom Frankfurter Journal übernommen, jedoch fehlen für das Journal komplett die Digitalisierungen. --Imbarock (Diskussion) 15:39, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Angaben zur Geburt verwirrend

[Quelltext bearbeiten]

Der umseitige Artikel behauptete lange Zeit, ohne EN, dass L möglicherweise in Steinbach oder in Menzingen (Baden) geboren wurde. Ja nun, habe mich an der verlinkten Hessischen Biografie orientiert. Jetzt aber fand ich eine private Website [[5]), die (ganz unten) eine „Biogramm“ präsentiert: Lipmann haLevi Loewenstein (Löwenstein): des israelitischen Vorsängers Löw Löwensteiner (vormals Löw Lippmann) in Eschenau, Oberamt Weinsberg, geb. in Steinbach, Oberamt Hall, und seiner Familie; heimatliche Zuteilung des Löw Löwensteiner an die Gemeinde Steinbach, Oberamt Hall, seiner Frau und des jüngsten Kindes Isaak an die Gemeinde Eschenau, Oberamt Weinsberg, der Söhne Abraham, Jakob und Moses an die Gemeinde Bonfeld, Oberamt Heilbronn, Aufnahme der ältesten Kinder Marianne Löwensteiner, geb. 29. April 1806 in Gemmingen (Baden) und des Schriftstellers Lippmann Hirsch Löwenstein in Frankfurt a. Main, geb. 1. Dez.1809 in Menzingen (Baden) …. (Auszug aus dem Findbuch der Kreisregierung Ludwigsburg). Verwirrend zusammengestellt, keine archivalische Signatur, nichts, wenn auch wohl aus dem StA-Ludwigsburg stammend. Da wirklich vieles nicht stimmig ist, kann man auch daran zweifeln, ob die Angabe aus der Hessischen Biografie, geboren 12. 12. 1809, nicht vielleicht Geburts- und Sterbetage/-Monate durcheinander brachte. Mühsam aufzudröseln, ich belasse es daher vorerst bei der jetzigen Version.

Dass sich sein Vater Jerocham Löw Löwenstein nannte, jedenfalls 1846, geht hieraus hervor: [6]. --Imbarock (Diskussion) 18:05, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Also, die Hessische Biografie liegt falsch. Siehe StAL unter Findbuch E 173 III Bü 6262 ([7]). Weit über 400 digitalisierte Akten verdeutlichen, wie schwierig es für jüdische Familien war, ihre „Heimatverhältnisse“ anerkannt zu bekommen, hier die des israelitischen Vorsängers Löw Löwenstein mit Familie. Nach seiner Heirat 1804 mit Esther arbeitete er, gebürtig aus Steinbach bei Schw. Hall, 9 Jahre im Großherzogtum Baden. Sie hatten 6 Kinder, Lippmann Hirsch war das zweitälteste. Briefe von ihm aus Frankfurt finden sich auch in diesen Akten. So gibt er im Digitalisat 385 an, dass seine Eltern 2 Jahre in Gemmingen und 7 Jahre in Menzingen lebten, dennoch: Ich bin demnach der Sohn württembergischer Eltern, und während des letzten temporären Aufenthalt im Auslande geboren. Entscheidend aber das Digitalisat/Bild 381, denn darin sind die Geburtsdaten seiner älteren Schwester Mariane und seines angegeben: ...geboren zu Menzingen, eine kleine Befügung, den 1. December 1809; sowie Bild 382 nochmals: wurde zu Menzingen …. Bezirksamts Bretten, den 1. Dec. 1809 geboren ….Lippmann Hirsch verstand sich aber immer als württembergischer Bürger und betonte wie sein Vater die familiäre Herkunft, verwurzelt in Steinbach und Umgebung. --Imbarock (Diskussion) 17:50, 9. Jan. 2023 (CET)Beantworten
Die Akten verraten noch mehr: Bild 357, in einem Schreiben vom April 1838 wird erwähnt, dass er im Geburtsbuch der dortigen israelitischen Gemeinde (Menzingen/Bretten) nicht eingetragen sei. Das mag jedoch versch. Gründe gehabt haben, z.B. ältere (Vor-) Namensunterschiede.
Wie seine ältere Schwester Mariane folgte er bis zum Jahre 1823 den Eltern, d.h. auch vorerst zurück nach Württemberg. Im selben Jahr ging er mit 14 Jahren nach Mannheim und später zur Fortsetzung seiner Studien nach Heidelberg – er besaß einen badischen Pass. 1828 kam er nach Frankfurt.
Bild 380: In einem Schreiben an das Oberamt zu Weinsberg bemerkt das Polizei-Amt Frankfurt im Nov. 1838, dass in Frankfurt kein Reisepass hinterlegt sei. Dieser jedoch, so stellte sich heraus, sei vom Oberamt Weinsberg 1830 aus Gründen der Konskription eingezogen worden, jedoch irrtümlich, denn der Pass war für den jungen H.L. noch im Großherzogtum Baden ausgestellt worden. Das heimatrechtliche Durcheinander ist von zig Schreiben, Protokollen und Stellungnahmen begleitet. --Imbarock (Diskussion) 14:43, 10. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Am Ende angekommen befinde ich, dass L.H. Loewensteins Engagement 1848 nicht von ungefähr kam, anders als Jacob Toury (1966, S. 17) der ihn als ursprünglich fromme(n) und loyalistische(n) Redakteur bezeichnete. Dieser „Umschwung“ hatte sich längst angedeutet und ist auch - aber nicht nur - aus Loewensteins, wenn auch noch immer bruchstückhaften Lebensgeschichte, zu erklären. --Imbarock (Diskussion) 16:57, 10. Jan. 2023 (CET)Beantworten