Bosch Rexroth

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Bosch Rexroth AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 2001 (Rexroth-Gründung 1795)
Sitz Stuttgart, Deutschland Deutschland[1]
Leitung Steffen Haack[2]
Mitarbeiterzahl 33.800 (2023)[3]
Umsatz 7,6 Mrd. Euro (2023)[3]
Branche Antriebs- und Steuerungstechnologien
Website www.boschrexroth.com
Stand: 31. Dezember 2023
Werk in Lohr am Main

Die Bosch Rexroth AG ist ein deutscher Anbieter von Antriebs- und Steuerungstechnologien mit Sitz in Stuttgart und Hauptverwaltung in Lohr am Main. Sie entstand am 1. Mai 2001 durch den Zusammenschluss der Mannesmann Rexroth AG mit dem Geschäftsbereich Automatisierungstechnik von Bosch und ist seitdem eine 100-prozentige Tochter der Robert Bosch GmbH.

Aktivitäten und Standorte

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Die Technologiefelder sind elektrische Antriebe und Steuerungen, Hydraulik mit Industriehydraulik und Mobilhydraulik, Getriebetechnik, Linear- und Montagetechnik, Engineering und Dienstleistungen. Die Einzelmarken waren z. B.: Bosch Automation, Brueninghaus Hydromatik, Indramat, Lohmann & Stolterfoht, Mecman, Rexroth Hydraulics und Star.

2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 7,6 Mrd. Euro mit rund 33.800 Mitarbeitern (davon 23.000 in Europa)[3]. Insgesamt gibt es in Deutschland 11 Fertigungsstandorte, 8 Vertriebsstandorte und 4 Service Center. Hauptstandort ist Lohr am Main. Weltweit hat das Unternehmen 46 Fertigungs- und Customizing-Standorte in 20 Ländern und ein Vertriebs- und Servicenetz in 80 Ländern.[4]

Im Jahr 1795 erwarb die Familie Rexroth aus dem Spessart im Elsavatal den „Höllenhammer“, eine wasserbetriebene Hammerschmiede. 1850 wurde die Stein’sche Eisengießerei in Lohr am Main erworben, um Anschluss an die Binnenschifffahrt auf dem Main und die Eisenbahn (ab 1854) zu erhalten. 1930 entwickelte das Unternehmen einen neuen Kupolofen und stellte Spezialguss herausragender Güte her.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1945 die Produktion mit Kochtöpfen, Pfannen und Bügeleisen, später auch Fleischereimaschinen, neu aufgenommen. 1952 setzte die Fertigung standardisierter Hydraulikkomponenten ein. 1965 erfolgte die Übernahme der Indramat GmbH in Lohr. Die Produktpalette wurde um elektrische Steuerungstechnik ergänzt. 1968 stieg Mannesmann unter Beteiligung bei Rexroth ein. 1972 wurde die Hydromatik GmbH in Elchingen, ein Hersteller von Axialkolbenpumpen und -motoren, erworben. 1976 wurde Rexroth zur 100-prozentigen Tochter der Mannesmann AG. Im gleichen Jahr erfolgte die Übernahme der Brueninghaus GmbH in Horb am Neckar, eines Produzenten von Axialkolbenpumpen und Axialkolbenmotoren. Ein Jahr später, 1977, wurde die Lohmann & Stolterfoht GmbH in Witten, ein Hersteller von Getriebe- und Kupplungstechnik, erworben.

1987 folgte die Übernahme der Deutschen Star GmbH in Schweinfurt, eines Herstellers von Lineartechnik. 1989 wurde der Wabco-Bereich Pneumatik übernommen und zur Rexroth Pneumatik GmbH in Hannover. 1998 wurde die Mannesmann Rexroth GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 2000 wurde die REFU elektronik GmbH in Metzingen, ein Hersteller von Frequenzumrichtern und Solarwechselrichtern erworben. 2001 erfolgten die Ausgliederung der Automatisierungstechnik aus der Robert Bosch GmbH und der Zusammenschluss mit der Mannesmann Rexroth AG zum neuen Unternehmen Bosch Rexroth AG. Bei der Fusion wurde aus den Einzelmarken Bosch Automation, Brueninghaus Hydromatik, Indramat, Lohmann und Stolterfoht, Mecman, Rexroth Hydraulics und Star die Marke Rexroth. 2005 wurde die Roboter-Sparte an Stäubli International verkauft. 2008 fand die Übernahme der Interlit GmbH in Köln, eines Herstellers von KSS-Filtern, statt. 2008 erfolgte der Zusammenschluss der beiden Serviceorganisationen Mobilhydraulik (SVM) und Industriehydraulik (SVI) zur neuen Produktgruppe Service Hydraulics (SVH). Im September 2013 verkaufte Bosch Rexroth die Pneumatik-Sparte an den Finanzinvestor Triton. Der Firmenname wurde im April 2014 in Aventics geändert.[5] Im Juli 2020 verkaufte Bosch Rexroth sein Hydraulik-Filtrationsgeschäft an die Hengst SE.[6]

2013 wurde Bosch Rexroth der Hermes Award für das Software-Projekt Open Core Engineering,[7] 2021 für einen elektrischen Unterwasser-Aktuator verliehen.[8]

Einzelnachweise

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  1. Bosch Rexroth AG, HRB 23192, AG Stuttgart
  2. Vorstand | Bosch Rexroth Deutschland. Abgerufen am 13. Februar 2023.
  3. a b c Fakten & Zahlen | Bosch Rexroth Deutschland. Abgerufen am 13. Februar 2023.
  4. Bosch Rexroth Indramat Drives, Controllers, Amplifiers, Boards, Valves, Power Supply. Abgerufen am 5. Oktober 2023.
  5. Lars Ruzic: Aus Bosch Rexroth wird Aventics – Neuer Name, neue Freheiten. In: haz.de. 5. März 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. Dezember 2014.
  6. Götz Fuchslocher: Hengst übernimmt Hydraulik-Filtrationsgeschäft von Bosch Rexroth. In: Automobil Produktion. 20. Juli 2020, abgerufen am 17. Februar 2021.
  7. Bosch Rexroth gewinnt Hermes Award 2013. Softwarelösung ausgezeichnet. In: prozesstechnik.industrie.de. 7. April 2013, abgerufen am 2. März 2024.
  8. Stefanie Michel: Hannover Messe 2021: Bosch Rexroth gewinnt den Hermes Award 2021. In: Maschinenmarkt. 12. April 2021, abgerufen am 2. März 2023.
Commons: Bosch Rexroth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien