Benutzer:Reisender.ab/Baustelle/ Friedrich

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Reisender.ab/Baustelle/ Friedrich


8,8-cm-Flak 18

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 8,8-cm-Flak 18
Entwickler/Hersteller Rheinmetall-Borsig, Düsseldorf
Entwicklungsjahr 1928-1933
Produktionszeit 1933 bis ca. 1938
Stückzahl min. 2.313
Modellvarianten 8,8-cm-Flak 18 (Kreuzlafette)
8,8-cm-Flak 18 (Sockellafette)
Waffenkategorie Flugzeugabwehrkanone
Mannschaft 10
Technische Daten
Gesamtlänge 7,60 m (gezogen)
Rohrlänge x m
Kaliber 8,8 cm
Kaliberlänge L/56
Kadenz 15 bis 20 Schuss/min
Höhenrichtbereich −3° bis +85 Winkelgrad
Seitenrichtbereich 2x 360°
Ausstattung
Munitionszufuhr manuell

Die 8,8-cm-Flak 18 ist eine schwere Flugabwehrkanone die Anfang der 1930-iger Jahre für die Wiederaufrüstung der Reichswehr entwickelt wurde und von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Das Geschütz ist die erste Konstruktion einer Reihe von Geschützen dieses Kalibers, welche im Krieg durch Propaganda und einige Kampferfolge beim Einsatz als Panzerabwehrkanone gegen Panzer der Alliierten als die deutsche „Acht-Acht“ bekannt wurden.

Ende der 1920-iger Jahre beschäftigte man sich im Heereswaffenamt (HWA) mit der künftigen Flugabwehrbewaffnung. Diese deutsche Dienststelle war für die Ausrüstung der Streitkräfte zuständig. Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges hatte sich die technische Entwicklung in der Luftfahrt schnell weiterentwickelt. Immer neuere, schnellere und höher fliegendene Flugzeugtypen waren entwickelt worden. Die Aufstellung einer neuen Luftwaffe wr somit unumgänglich. Doch es war genauso klar, dass wie schon im Ersten Weltkrieg die eigenen Artilleriestellungen vor Angriffen von Bombern geschützt werden mussten.
Nach dem Krieg war der Reichswehr nur ein geringer Bestand an Geschützen geblieben. Hierzu zählten einige 8,8-cm-Flak und 10,5-cm-Flak bei der Marine, davon einige ortsfest verbaut in der Festung Königsberg und einige mobile 7,7-cm-Kw.-Flak (Kraftwagen), die jedoch auf eine maximale Rohrerhöhung von 42° umgebaut werden mussten. Hintergrund des Umbaus dürften die Bestimmungen des Versailler Vertrages gewesen sein. Insbesondere Luftabwehrgeschütze waren im Artikel 169 erwähnt, das Kriegsgerät einschließlich jeden Flugabwehrgerätes musste vernichtet beziehungsweise an die Siegermächte übergeben werden. Eine Ausnahme bildete nur die Übersicht III des V. Teil des Vertrages. In dieser Übersicht III werden dem Hunderttausendmann-Heer 204 Feldkanonen vom Kaliber 7,7-cm und 84 Feldhaubitzen vom Kaliber 10,5-cm zugestanden. Durch den Umbau wurden die 7,7-cm-Kw.-Flak scheinbar zu motorisierten Feldgeschützen entsprechend der Vertragsbedingungen.

Als Ersatz dürfe alle 2 Jahre eine 8,8-cm-Flak, alle 3 Jahre eine 10,5-cm-Flak und alle 50 Jahre ein 7,62-cm-Geschütz neu gebaut werden.[1]

In den Jahren 1925 bis 1926 bemühte sich die Reichswehr heimlich und mit sehr geringem Erfolg um eine Aufrüstung. Vorausgegangen war in den Jahren 1923 bis 1925 die Ruhrbesetzung mit aktivem und passivem deutschen Widerstand, der zu über hundert Toten führte. Die Reichswehr musste in dieser Zeit den Aktivitäten der Siegermächte auf deutschem Hoheitsgebiet hilflos zusehen. Im Spätherbst 1926 informierte man die Reichsregierung über das angestrebte, geheime Rüstungsprogramm, ein sogenanntes "Notrüstungsprogramm". Die Unterstützung des Kabinett Marx III, welches auch die geheime Zusammenarbeit der Reichswehrdienststellen mit der Sowjetunion ermöglichte und hierfür schon nach etwas mehr als einem halben Jahr im Amt durch einen Misstrauensantrag der SPD gestürzt wurde, ermöglichte dem HWA jedoch das „Erste Rüstungsprogramm“ von 1928 bis 1933.

Vorläufer: Bofors 75-mm-Flak Modell 1929

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Die deutsche Industrie hatte sich nach den Beschränkungen des Versailler Vertrages (insbesondere des Artikel 168(Artikel 168 oder 169, welchen du vorher erwähnst?)) eigene Wege gesucht, um die vorhandenen Kompetenzen weiterhin nützen zu können. In einer Zusammenarbeit mit der schwedischen Firma Bofors, arbeiteten seit 1922 deutsche Ingenieure in Schweden an der Weiterentwicklung von Geschützen. Zu Tarnungszwecken wurde von Krupp in Berlin die Firma Koch & Kienzle verwendet, welche den Austausch mit Schweden organisierte. Die Reichswehr unterstützte diese Aktivitäten mit finanziellen Zuwendungen. Im Jahr 1925 schließlich erwarb Krupp einen relevanten Geschäftsanteil an der Firma Bofors. Das erste abgeschlossen und kommerzialisierte Projekt dieser Zusammenarbeit, war eine 7,5-cm-Flak L/60 (75-mm-Flak Bofors Modell 1929), welche jedoch die vom HWA geforderten Spezifikationsparameter nicht vollständig erfüllte. Doch das Geschütz wurde erfolgreich vermarktet und sowohl die spanische als auch die brasilianische Armee bestellte diese Flugabwehrkanone. Bofors (Krupp) konnte diese Verkäufe nutzten, um das Geschütz im Truppendienst zu testen und Rückmeldungen zur Konstruktion zu sammeln. Offensichtliche Änderungen zu den alten 8,8-cm-Flak des Ersten Weltkrieges waren ein neues Luftvorholer-System, ein neuer halbautomatischer Verschluss und die seitlich abgesetzte Zünderstellmaschine links unterhalb des Verschluss auf Sockelhöhe. Die weiterhin manuelle Zuführung der schweren Granaten in jeder Erhöhung wurde vom HWA als unbefriedigend gesehen.

Frühe Entwicklungsphase

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Die Abteilung Wa Prüf 4, des HWA, hatte bereits am 3. September 1928 die Richtlinien für die „Leitsätze für die Entwicklung einer 8,8 cm Flak auf Kraftzuganhänger“ an die Abteilung A.K. (Artillerieentwicklung) des Hauses Krupp gegeben. Inhalt war, dass ein 10 kg Geschoss mit einer V° (Mündungsgeschwindigkeit) von 850 m/s verfeuert wurde. Dabei sollte die Sockellafette genutzt werden, die eine Rohrerhöhung von -3° bis +85° ermöglichte und bei der ein seitlicher Schwenkbereich von 360° gegeben war. Höhenrichten sollte mit maximal 6°/s und Seitenrichten mit 8°/s bzw. 16°/s möglich sein. Die Lafette sollte seitlich, klappbare Ausleger haben und als Anhänger mit vier Gummireifen eine Marschgeschwindigkeit von 30 km/h ermöglichen. Bei einer Feuerhöhe von 2,2 m über dem Boden sollten 10 Schuss Munition und Sitzmöglichkeiten für vier Mann der Besatzung gegeben sein. Die Konstruktion sollte maximal 9 Tonnen wiegen. Dieses Anforderungsprofil spiegelt die Idee einer modernisierten 8,8-cm-K-Zugflak L/45, wie diese im Ersten Weltkrieg gebaut wurde, wieder.

Am 13. Dezember 1930 wurde im geheimen Entwicklungsprogramm Sektion II.2 „Luftabwehrwaffen zur Bekämpfung von Aufklärungs-, Beobachtungs- und Bombenflugzeugen fliegend in mittlerer und größerer Höhe (500 bis 6.000 Meter)“ bekanntgegeben, dass die 8,8-cm-Flak das kleinste Kaliber sein dürfte, welches die Anforderung erfüllen kann. Es sollen 6 Batterien gekauft höchster Priorität gekauft werden. Sollte es unmöglich sein diese Geschütze verfügbar zu machen sollten lieber alte 8,8-cm-Flak beschafft (gebaut) werden statt die 7,5-cm-Flak anzuschaffen. Es ist davon auszugehen, dass diese Geschütze von einem Kommandogeber gesteuert werden und der Einbau direkter Richtmittel könnte beim Neuentwurf entfallen. Selbstfahrlafetten, wie der 7,5-cm-Kw. 19, wurden als taktisch und schusstechnisch nachteilig bewertet und deshalb abgelehnt. Die auf den 7,5-cm-Kw. 19 vorhandenen Geschütze sollten sogar, nachdem die Fahrzeuge ausgesondert wurden, hilfsweise auf Eisenbahnwagen montiert werden. Später sollten die 7,5-cm-Flak vollständig ersetzt werden.

Vorteilhaft für die Herstellung war, dass zu diesem Zeitpunkt 8,8-cm-Schnelladekanonen (8,8-cm-SK C/30 und 8,8-cm-SK C/31) für die deutsche Marine in Fertigung gingen und so bereits auf der Industrieseite auch produktionstechnisch bereits Grundlagen vorhanden waren.

Zwischenlösung

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Am 6. Dezember 1932 wurde bei Krupp ein Bericht zum Entwicklungsstand der 8,8-cm-Flak verfasst. Hierbei wurde darauf hingewiesen, dass die Luftwaffe als neue Waffengattung noch im Aufbau befindlich war und man in dieser Situation voraussichtlich eine Abwehrwaffe akzeptieren muss, die noch nicht perfekt ausentwickelt sein dürfte. Um allerdings Aufklärer, Beobachter und Bomber erfolgreich bekämpfen zu können sollte die weitreichende Flak (Flugziele in einer Höhe von 7.000 - 8.000 m Höhe) der Artillerie vergleichbar auf dem Gefechtsfeld beweglich sein. Diese wäre nur mit einem maximal 9 t schweren Geschütz erreichbar. Das Geschütz soll mit einem Speziallastkraftwagen oder einer Halbkette beweglich gemacht werden. Die Entwicklung der Waffe und der Instrumente hierzu hatte den Status dringlich. Aus diesem Grund wurde eine 8,8-cm-Flak-Zwischenlösung ausgeführt.

Schon am 25. April 1931 hatte Wa Prüf 4 bereits ein Konzept für die „Zwischenlösung der 8,8-cm-Flak P auf Kreuzlafette für Kraftzug (8,8-cm-Fl.P.(E))“ formuliert. Hintergrund hierzu war, dass es noch oder wieder 8,8-cm-Flak L/45 (Marine) gab, welche eine gemeinsame Munition verfeuern können sollten.

Prototypen-Erprobung

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Krupp lieferte zwischen Ende 1931 und September 1932 zehn Flakkreuzlafetten und zwei mittlere Flak P (E) aus. Diese wurden vom HWA abgenommen und dann erprobt. Während die Waffe und die Lafette positiv bewertet wurden, wurde das Lafetten-Fahrwerk aufgrund der Erprobung nochmals nachgebessert.[2]

Die Abteilung A.K. im Hause Krupp hatte die 8,8-cm-Flak 18 in allen Details entwickelt. Doch nur ein Auftrag über 200 Kreuzlafetten ging letztlich an Krupp. Das HWA entschied, dass andere Firmen in die Fertigung eingebunden werden sollten. Dies war möglich da sich das HWA als finanzierende Organisation in die Entwicklung eingebracht hatte und Krupp keine eigenen Patente auf die neuen technologischen Entwicklungen geltend machen konnte. Bis zum 10. Oktober 1936 waren 1.058 Geschütze an die Luftwaffe ausgeliefert.

Technische Beschreibung

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Spanische 8,8-cm-Flak 18

Die 8,8-cm-Flak 18 verfügte über einen Pivotsockel, welcher auf die achteckige, doppelgenietete obere Platte einer Kreuzlafette aufgeschraubt war. Von den vier Auslegern bildeten zwei den beidseitig auslaufenden Längsholm und die anderen beiden waren für den Transport als Klappholm ausgeführt. An den Auslegerenden konnten Erdpfähle zur Fixierung eingeschlagen werden und die nivelierbaren, runden Bodenplatten konnten zur mechanischen, waagerechten Ausrichtung des Geschützkreuz im Gelände genutzt werden.

Durch die Höhe der Waffe, die durch das Mittelpivot bedingt war, wurde ein Höhenrichtfeld von -5° bis +85° ermöglicht.

An der mitdrehenden Oberlafette waren zwei "Arbeitsplätze" mit Sitzen montiert. Dies war zum einen der Richtsitz auf der rechten Geschützseite. Hier waren Höhenrichtmaschine und Seitenrichtmaschine mit einem großen Handrad montiert. Mit diesen konnte das Geschütz entweder einzeln mittels Flak-Zielfernrohr oder zentral mit Hilfe eines Kommandogeräts und der beiden Empfängern des Lampenübertragungsgerät 30 auf ein Ziel ausgerichtet werden. Auf der anderen Seite mit dem Rücken zum Ziel bediente ein Kanonier vom Zünderstellsitz die Zünderstellmaschine, in die parallel zwei Patronen kopfüber platziert werden konnte.

Das Rohr war zweiteilig als Mantel- und Seelenrohr ausgeführt. Die halbautomatische Funktion ergab sich durch einen selbsttätigen und selbst spannenden Schubkurbelkeilverschluss, der sich beim Vorlauf des Rohres selbsttätig öffnete, die Schlagfeder neu spannte und die Kartusche auswarf. Links vom Verschluss war an der Rohrwiege eine Ladeschale montiert, auf welche die nächste Granate aufgelegt werden konnte. Der Rücklauf des Rohrs nach dem Abfeuern wurde von der Rohrbremse, die in der Wiege montiert war, abgefangen werden. Gleichzeitig brachte der hydropneumatische Rohrvorholer über dem Rohr nach erreichen des maximalen Rücklaufs das Rohr wieder in die Ausgangsposition.

Zwei große Federausgleicher links und rechts der Rohrwiege verringerten die mechanische Belastung der Richtanlage, da das 56 Kaliber lange Rohr mit dem verhältnismäßig weit hinten liegenden Zapfen der Rohrwiege, naturgemäß sehr kopflastig war. Ebenfalls um zu verhindern, dass das Gewicht des Rohrs während der Fahrt die Mechanik beschädigte gab es am vorderen Ende des Längsholm eine Rohrstütze. Durch die Konstruktion von Anhänger und Lafette konnte das Geschütz grundsätzlich nur mit der Mündung zum Zugfahrzeug gefahren werden. Dafür wurde speziell der per Hand, gelegentlich mit eine Seil vom Zugfahrzeuge aus, gebremste Sonderanhänger 201 (Sd. Ah. 201) gefertigt. Mit diesem Anhänger war auf guten Straßen eine Geschwindigkeit von 40 km/h zulässig. Er konnte auf guter Fahrbahn und kurzen Strecken beladen und unbeladen im Mannschaftzug bewegt werden.

In den ersten Jahren nach der Einführung kamen häufig 6x4 Geländelastkraftwagen, wie der Henschel 33, als Zugmittel für 8,8-cm-Flak zum Einsatz. Regulär sollten die schweren Flak dann von einem schweren Zugkraftwagen 8 t (Sd.Kfz. 7) gezogen werden, da die 6x4 - Lkws mit einer solchen Zuglast keine ausreichende Geländegängigkeit erreichten.

Die 8,8-cm-FlaK 18 wurde ursprünglich ohne Schutzschild produziert, diese wurden erst ab 1940 bei vielen 8,8-cm-Geschützen, die gegebenenfalls auch gegen einen Feind am Boden eingesetzt werden mussten, nachgerüstet.

Aufgrund der geschichtlichen Entwicklung und der Nutzung der 8,8-cm-Flak wird immer wieder angenommen, dass die 8,8-cm-Flak bereits zu Beginn ihrer Entwicklung auch für den Einsatz als Panzerabwehrwaffe entwickelt worden war. Dies sollte der Wehrmacht zu Beginn des Zweiten Weltkrieges entscheidende Vorteile verschafft haben, da die gute Durchschlagsleistung der Waffe die Bekämpfung aller schweren Panzertypen der ersten Kriegsjahre möglich machte.

Gegen diese These spricht, dass im Oktober 1935 eine Prüfung aller möglichen Geschütze als Waffen zur „Offensiven Abwehr von Panzerwagen“ durch das HWA, die 8,8-cm-Flak 18 an keiner Stelle berücksichtigt. Zu diesem Zeitpunkt verfügte das Geschütz über kein panzerbrechendes Geschoss, es war nur mit schwerem Gerät im Gelände zu bewegen und praktisch kaum zu tarnen da es viel zu groß und zu hoch war. Der geringe negative Richtbereich wirkt sich angesichts der regulären Feuerhöhe dieses Geschütz bei der Bekämpfung von Bodenzielen ungünstig aus. Die Richtmittel der 8,8-cm-Flak 18 waren anfänglich nicht für die Bekämpfung von Bodenzielen ausgelegt.

  • 8,8 cm Sprenggranatpatrone L/4,5 (Kopfzünder) - 8,8 cm Sprgr. Patr. L/4,5 (Kz.)
  • 8,8 cm Sprenggranatpatrone L/4,5 (Kopfzünder) (Übungs??) - 8,8 cm Sprgr. Patr. L/4,5 (Kz.) (Üb.W.)
  • 8,8 cm Sprenggranatpatrone L/4,5 (Kopfzünder) ?? (Übungs??) - 8,8 cm Sprgr. Patr. L/4,5 (Kz.) Stg (Üb.W.)
  • 8,8 cm Sprenggranatpatrone L/4,5 (Kopfzünder) ?? (Übungs??) - 8,8 cm Sprgr. Patr. L/4,5 (Kz.) Pr. zugz. (Üb.W.)
  • 8,8 cm Sprenggranatpatrone L/4,5 (Kopfzünder) (Übungs??) - 8,8 cm Sprgr. Patr. L/4,5 (Kz.) (Üb.R.)
  • 8,8 cm Sprenggranatpatrone L/4,5 (Kopfzünder) (Leuchtspur) - 8,8 cm Sprgr. Patr. L/4,5 (Kz.) (L.S.)
  • 8,8 cm Sprenggranatpatrone L/4,5 (Kopfzünder) (blind) - 8,8 cm Sprgr. Patr. L/4,5 (Kz.) (Bl.)
  • 8,8 cm Granatpatrone (Anschuss) - 8,8 cm Gr. Patr. (Ansch.)

Der Einsatz der schweren 8,8-cm-Flak im Allgemeinen wird im Artikel "Acht-Acht - Zum Mythos einer Waffe" beschrieben.

Verwendung bei der chinesischen Armee (nicht gesichert)

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Im Jahr 1937 war die Kuomintang der erste ausländische Kunde für die 8,8-cm-Flak, es ist derzeit nicht abschließend geklärt, welches Modell nach China geliefert wurde. Es wurden 5 Batterien mit insgesamt 20 Geschützen gekauft. Eingesetzt wurden diese zur Flugabwehr in der Schlacht von Chongqing und Chengdu. Entlang des Flusses Yangtse kamen die Geschütze gegen die auf der anderen Flussseite vorrückenden japanischen Streitkräfte zum Einsatz. Viele der Geschütze wurden von den japanischen Streitkräften erbeutet.

Verwendung bei der spanischen Armee

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Während des Spanischen Bürgerkrieges setzten deutsche Freiwillige der Legion Condor die 8,8-cm-Flak 18 zur Unterstützung der nationalistischen Kräfte ein. Hierbei wurden die Geschütze als Flugabwehrkanone, als Artillerieunterstüzung und zur Bekämpfung von Bodenzielen im direkten Richten verwendet. Die spanischen Streitkräfte konnten sich ein Bild von der Leistungsfähigkeit des Geschütz machen und erwarben von Rheinmetall achtundachtzig Geschütze. Ferner erwarb man eine Lizenz für die Produktion in der eigenen Waffenmanufaktur Trubia, wo 1943 die Produktion begann. Bis 1947 wurden 200 Geschütze als FT-44 produziert.

Die Geschütze aus deutscher und spanischer Fertigung waren bis Anfang der 1970-iger Jahre bei den spanischen Streitkräften im Einsatz.

Verwendung bei der griechischen Armee

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Im Jahr 1937 kaufte Griechenland bei Rheinmetall 8,8-cm-Flak 18 um sechs Batterien zu vier Geschützen damit auszurüsten. Während die Geschütze beim Angriff im April 1941 gegen die Achsenkräfte eingesetzt wurden, fielen diese dann den deutschen und italienischen Kräfte in die Hände und wurden von den Besatzern weiter verwendet.

Verwendung bei den Verbündeten des Deutschen Reiches

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Während des Krieges wurden auch die Verbündeten des Deutschen Reiches für die Teilnahme am Kampf gegen die Sowjetunion mit Geschützen ausgerüstet, soweit diese von deutscher Seite entbehrt werden konnten und es als politisch erforderlich erachtet wurde. So wurden 8,8-cm-Flak an Bulgarien, Ungarn und Rumänien abgegeben. Welche Modelle zu welchem Zeitpunkt ist derzeit nicht belegt. Es ist bekannt, dass Bulgarien und Rumänien die 8,8-cm-Flak noch bis Mitte der 1950-iger Jahre im Einsatz hatten.

Verwendung bei der US-Army

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Bei der Landung in der Normandie, im Sommer 1944, wurden mehr als 80 einsatzbereite 8,8-cm-Flak von der US-Army erbeutet. Der vereinzelte Einsatz deutscher Geschütze durch amerikanische Soldaten ist fotographisch belegt. Aussagen zu einer systematischen Nutzung in einem Verband existieren nicht und sind vermutlich auf die Munitionsknappheit aufgrund der langen Versorgungswege bei der eigenen Artillerieausrüstung Ende 1944 zurückzuführen. Hierbei handelt es sich jedoch sicher nur um kurzfristige Aktionen.

Unklar ist, ob zu diesem Geschützen auch die Ausführung 18 gehörte. Dies kann nur über fotographische Belege ermittelt werden.

Verwendung bei der französischen Armee

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Im März 1945 wurden das französische 401e Régiment d'Artillerie Anti-Aérienne und das 403e Régiment d'Artillerie Anti-Aérienne neu aufgestellt, nachdem diese nach der Niederlage im Westen nicht mehr existierten. Hierbei wurde als Erstausstattung teilweise auf in Frankreich zurückgebliebene 8,8-cm-Flak zurückgegriffen, da für die Ausrüstung nicht ausreichend britisches Gerät zur Verfügung stand. Die deutschen Geschütze wurden 1953 ersetzt und weitere fünf Jahre für Ausbildungszwecke verwendet.

Unklar ist, ob zu diesem Geschützen auch die Ausführung 18 gehörte. Dies kann nur über fotographische Belege ermittelt werden.

Verwendung bei der jugoslawischen Armee

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In der Endphase des Zweiten Weltkrieges erbeuteten jugoslawische Streitkräfte eine Reihe von Geschützen. Weitere fünfzig 8,8-cm-Flak wurden nach Kriegsende aus unterschiedlichen Quellen in den Bestand der jugoslawischen Streitkräfte eingegliedert. Diese blieben bis in die 1970-iger im regulären Bestand der Armee und wurden danach an der adriatischen Küste als Küstenbatterien verwendet. Während des Serbo-Kroatischen Krieges sind einige dieser Geschütze im artilleristischen Einsatz verwendet worden.

Unklar ist, ob zu diesem Geschützen auch die Ausführung 18 gehörte. Dies kann nur über fotographische Belege ermittelt werden.

Verwendung bei der tschechoslowakischen Armee

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verfügten die Streitkräfte der Tschechoslowakei über mehr als 300 8,8-cm-Flak. Die meisten davon wurden in den folgenden Jahren an andere Länder verkauft. Nur die modernen Flak 41 blieben bis 1963 bei den Streitkräften im Einsatz.

Unklar ist, ob zu diesem Geschützen auch die Ausführung 18 gehörte. Dies kann nur über fotographische Belege ermittelt werden.

Verwendung bei den Streitkräften der Demokratischen Republik Vietnam

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Die junge Demokratische Republik Vietnam erhielt im Rahmen von Militärhilfen von der Sowjetunion Ende der 1950-iger Jahre einige 8,8-cm-Flak. Diese wurden gegen die ersten Luftangriffe der United States Air Force eingesetzt, wurden jedoch bald von neueren 85-mm und 100-mm Flakgeschützen sowjetischer Bauart ersetzt.

Unklar ist, ob zu diesem Geschützen auch die Ausführung 18 gehörte. Dies kann nur über fotographische Belege ermittelt werden.

8,8-cm-gepanzerte Flak 18

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Im Jahr 1938 wurde im Auftrag des HWA eine Variante der 8,8-cm-Flak entwickelt, die für die Bekämpfung von Befestigungsanlagen (z.B. Maginot-Linie) vorgesehen war. Hierfür wurde erstmals auch eine Panzergranate für die 8,8-cm-Flak entwickelt. Das mit einem großen Schutzschild versehene Geschütz wurde von einem speziell mit einem gepanzerten Aufbau versehenen Zugkraftwagen Sd. Kfz. 7 gezogen, der auch weitere Bereitschaftsmunition mitführte.

8,8-cm-gepanzerte Flak mit gepanzertem 8 t Zugkraftwagen

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Die Forderung aus dem Jahr 1938 die schweren 8,8-cm-Flakgeschütze für einen Einsatz gegen gegnerische Befestigungsanlagen, wie betonierte Bunker, einsetzbar zu machen, führte zu zwei verschiedenen Lösungswegen. Zum einen wurde eine leicht gepanzerte Version des schweren Zugkraftwagen 12 t (Sd.Kfz. 8) von Daimler-Benz mit einer auf einem Sockel montierten 8,8-cm-Flak 18 mit Schutzschild versehen. Weniger technisch aufwendig war die Umrüstung von 8,8-cm-Flak 18 zu einem Geschütz, welches von einem gepanzerten 8 t Zugkraftwagen auf dem regulären Sonderanhänger 201 in eine Schussposition gezogen wurden. Hier wurde umgehend und ohne Abprotzen der Feuerkampf aufgenommen indem man lediglich zwei verkürzte seitliche Ausleger absenken musste.

Die maximale Rohrerhöhung dieses Geschütz wurde 15° begrenzt, um die Belastung auf das Fahrwerk zu begrenzen. Dafür wurde die maximale Neigung um ein Grad auf -4° erhöht. Es wurden kurze, starke Seitenausleger konstruiert, welche es ermöglichten zu feuern, ohne das Geschütz abzuprotzen. Ein Vorratsbehälter mit sechs Schuss Bereitschaftsmunition war, links vom Geschütz auf Höhe des Rohrs montiert. Damit der Ladeschütze einen sicheren Stand hatte, wurde darunter ein großes, mitdrehendes Trittblech angebracht. Der Schutzschild war deutlich höher, als die Splitterschutzbleche, die später für die Flakgeschütze gefertigt wurden und war über dem Rohr geschlossen, da ein Einsatz als Flugabwehrkanone nicht vorgesehen war.

Im Einsatz konnten die gepanzerten Zugkraftwagen Bäume in einer Stärke bis 10 cm niederwalzen. Die Geschütze waren angewiesen möglichst nachts oder vor Sonnenaufgang ihre Angriffspositionen zu beziehen, die Infanterie sollte wo erforderlich und möglich eine Nebelwand legen und mit Infanteriefeuer die Motorengeräusche der Fahrzeuge übertönen. Im Vorstoß und beim Rückzug sollte die Waffe mit dem Schild immer auf den Gegner gerichtet bleiben.

  • L.Dv. 4414/1. Fertigen und Zerlegen, Teil 1: Fertigen und Zerlegen. In: Oberkommando der Luftwaffe (Hrsg.): Die Munition der 8,8 cm Flak 18, 36 und 37. Berlin 12. Dezember 1942.
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945. 2. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0.
  • Thomas L. Jentz: Dreaded Threat - The 8.8cm Flak 18/36/37 in the anti-tank-role. 1. Auflage. Panzer Tracts Eigenverlag, Boyds, MD 2001, ISBN 0-9708407-0-5.
  • Werner Müller: Die schwere Flak. 8,8cm - 10,5cm - 12,8cm - 15cm mit Ortungs- und Feuerleitgeräten. 2. Auflage. Podzun Pallas Verlag GmbH, Wölfersheim-Berstadt 1998, ISBN 3-7909-0230-6.
  • Karl R. Pawlas: Die 8,8-cm-Flak. Teil 1 In Waffen Revue 28. 1. Auflage. Journal-Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1978, S. 4395 ff.
  • Karl R. Pawlas: Die 8,8-cm-Flak. Teil 2 In Waffen Revue 29. 1. Auflage. Journal-Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1978, S. 4657 ff.
  • Ludwig Schilffarth[https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Personenregister/S/SchilffahrtLudwig.htm], Günther Sachs[https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Personenregister/S/SachsGuenther.htm]: Im Dienst der Luftwaffe, Band 9: Der Unterführer der Flakartillerie 1. Auflage Bernard & Graefe, Berlin 1937

[1]

Einzelnachweise

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  1. Fritz Pachtner: Waffen – Ein Buch vom Schaffen und Kämpfen im Waffenbau. Leipzig 1943, S. 296.
  2. Thomas L. Jentz: Dreaded Threat. The 8.8cm Flak 18/36/37 in the anti-tank-role. 1. Auflage. Panzer Tracts Eigenverlag, Boyds, MD 2001, ISBN 0-9708407-0-5.
  3. L.Dv. 4414/1. Fertigen und Zerlegen, Teil 1: Fertigen und Zerlegen. In: Oberkommando der Luftwaffe (Hrsg.): Die Munition der 8,8 cm Flak 18, 36 und 37. Berlin 12. Dezember 1942.
  4. Thomas Buchaly: 8,8 cm Flak 18. Abgerufen am 17. Oktober 2022.

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