Benutzer:Nosmisiso/Artikelentwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kellwasserkalk (Kellwassertal)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kellwasserkalk im Kellwassertal ist ein geologisch bedeutender Aufschluss mit Gesteinseinheiten des Oberen Devons. Er enthält die bekannten Kellwasserhorizonte, die eines der großen Aussterbeevents in der Erdgeschichte repräsentieren.

Aufschluss Kellwassertal


Der Aufschluss des Kellwasserkalks im Kellwassertal befindet sich ca. 2 km nördlich von Altenau an der Okertalsperre. Zu erreichen ist die Lokalität über die Landstraße 498 von Altenau aus. Anschließend ist die Vorstaumauer der Okertalsperre zu überqueren. Der Aufschluss befindet sich nun am südlichen Hang des Kellwassertals.


Gesteinsbeschreibung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gestein des Kellwasserkalks weißt eine deutliche Wechsellagerung zwischen Tonstein und Kalkstein auf. Die Kalksteinlagen besitzen eine Mächtigkeit zwischen 5 und 15cm und sind massiv gebankt, während die Tonlagen nur wenige Zentimeter mächtig werden und eine weichere Konsistenz aufweisen. In den massiven Kalklagen konnten mikroskopisch zahlreiche Ostrakoden nachgewiesen werden.

Dünnschliff mit Ostrakodenschalen

Auffällig sind weiterhin die zwei Kellwasserhorizonte, die sich durch schwarze Tonschiefer , die sehr reich an Biomasse sind, auszeichnen. Sie deuten auf anoxische Bedingungen während der Ablagerung hin.

Schwarzschiefer-Horizonte des Kellwasserkalks


Geologische Bedeutung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kellwasserkalk wurde erstmals 1850 von ROEMER beschrieben und erhielt, nachdem die Gesteinsserie auch andernorts gefunden wurde, seinen derzeitigen Namen. Er ist die Typlokalität für diese Abfolge und der Namensgeber des Kellwasserevents. An der Grenze zwischen Frasnium und Famennium im späten Devon kam es durch noch nicht gänzlich geklärte Faktoren zum Aussterben von ca. 75% der Arten auf der Erde. Fakt ist nur, dass nicht ein prominentes Event zum Aussterben vieler Gattung führte, sondern komplexe Systeme dafür verantwortlich sind. Die wohl bekanntesten Opfer dieser erdgeschichtlichen Krise sind wohl die Trilobiten, die seit dem Kambrium vertreten waren. Die genaue Grenze zwischen den Unterstufen Frasnium und Famennium werden durch Biostratigraphie mit Hilfe von Conodonten definiert definiert. Die ca. 380 Millionen Jahre alten Gesteine wurden durch die Hebung des Harzes aufgeschlossen.



RIQUIER,L et al; The Late Frasnian Kellwasser horizons of the Harz Mountains (Germany): Two oxygen-deficient periods resulting from different mechanisms; Chemical Geology, Volume 233, Issues 1–2, 30 September 2006, Pages 137-155

GIRARD & RENAUD; Quantitative conodont-based approaches for correlation of the Late Devonian Kellwasser anoxic events; alaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology, Volume 250, Issues 1–4, 25 June 2007, Pages 114-125


http://www.harzregion.de/geopark/infotafeln/02_kellwassertafel.pdf



Koordinaten: 51° 49′ 10″ N, 10° 26′ 55″ O