Benutzer:Karsten11/Liste der Ämter des Hochstiftes Bamberg

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Karte Hochstift Bamberg um 1700

Diese Liste enthält die Ämter (Verwaltungs- und Gerichtsbezirke) des Hochstifts Bamberg.

Im 13. Jahrhundert entstand im Hochstift Bamberg eine Ämterorganisation. Auslöser war das Aussterben des Adelsgeschlechtes Andechs 1248. Dadurch fielen umfangreiche Burgen, Orte und Rechte als erledigte Lehen an das Hochstift zurück. Diese wurden nicht erneut als Lehen ausgegeben sondern als Eigenbesitz verwaltet. Hierzu wurden die Außenämter eingerichtet. Die Grenzen dieser Ämter orientierten sich überwiegend an den bestehenden Grenzen der Zenten. Sitz der Ämter waren zunächst die Burgen und Städte. Als Amtmänner wurden überwiegend Vertreter des lokalen Adels berufen. Nach der Reformation trat ein großer Teil des Adels zur protestantischen Konfession über. Seit dem 15. Jahrhundert wurden daher nichtadlige Vögte berufen, die bisherigen adligen Amtmänner wurden formell nun Oberamtmann genannt, verloren ihre Rechte jedoch weitgehend.[1]

Arten der Ämter

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Die Organisation der Ämter wie auch deren Bezeichnungen änderten sich im Laufe der Jahrhunderte. Am Ende des HRR hatte sich die folgende Struktur herausgebildet: Es bestanden 54 Vogteiämter, an deren Spitze ein Vogt stand. Die Aufgaben dieser Vogteiämter waren sowohl Verwaltungsaufgaben als auch die Ausübung der Niederen Gerichtsbarkeit. Eine Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung bestand - wie im HRR üblich, nicht. 18 dieser Vogteiämter waren gleichzeitig Oberämter. An der Spitze der Oberämter stand ein adliger Oberamtmann. Dieses Amt war im 18. Jahrhundert jedoch Sinekure geworden. Der Vogt entschied bei (der üblichen) Abwesenheit des Oberamtmanns alleine, war der Oberamtmann anwesend, konnte er nicht gegen den Willen des Vogts entscheiden. 29 Zentämter waren für die Hohe Gerichtsbarkeit zuständig. Davon war 27 Zentämter landesherrlich, das Zentamt Staffelstein unterstand dem Domkapitel und das Zentamt Rattelsdorf dem Kloster Michelsberg.

Daneben bestanden 46 Steuerämter. Diese entsprachen räumlich weitgehend den Vogteiämtern und waren für die Erhebung der direkten Steuern und die Organisation des Militärwesens zuständig. 24 Kastenämter verwalteten die Kammergüter und Lehen.

Zentämter, Steuerämter und Kastenämter wurden überwiegend in Personalunion vom Vogt geleitet. Diese waren dann in der jeweiligen Funktion für mehrere Zent-, Steuer- oder Kastenämter zuständig. Es gab aber auch Kastenämter, die von einem gesonderten Kastner oder Steuereinnehmer geleitet wurde.

Zentralbehörden

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An der Spitze der Verwaltung stand der Fürstbischof als Landesherr, darunter existierten verschiedene Behörden deren leitende Beamte den Titel eines Rates trugen. Im 16. und 17. Jahrhundert bildete die Versammlung der Räte, die sich in der Hauptstadt befanden, den Hofrat. Dieser war für die allgemeine Landesverwaltung zuständig und diente als Appellationsgericht. Im 18. Jahrhundert trat die Staatskonferenz an seine Stelle. Die Spitze des Gremiums war der Hofrats- bzw. Staatskonferenzspräsident. Daneben bestand die Kanzlei unter der Leitung des Kanzlers. Diese war für die Schreibarbeiten der Verwaltung und das Archiv zuständig.

Für die Finanzverwaltung bestanden zwei Zentralverwaltungen: die Hofkammer und die Obereinnahme. Die Hofkammer wurde bis 1683 von einem bürgerlichen Kammermeister geleitet, danach stand ein adliger Präsident aus den Domkapitel der Hofkammer vor. Der Hofkammer war das Hofkammerzahlamt nachgeordnet, dass für die Auszahlungen zuständig war und der Rentmeister, der die aus den Kastenämtern, Forstämtern Kammergütern und Zolleinnehmern eingehenden Zahlungen kontrollierte. Die Verwaltung der landesherrlichen Kammergüter um Hallstadt war in einem gesonderten Kammeramt in der Hauptstadt zusammengefasst. Das Hofkastenamt in Bamberg war die Sammelstelle der Naturalienabgaben aus den Ämtern und stand den übrigen Kastenämtern gleich.

Die Obereinnahme wurde 1588 als Finanz- und Schuldentilgungskasse gegründet. Es war ursprünglich eine gemeinsame Behörde der Landstände des Hochstifts Bamberg und des Landesherren. Die eingenommenen Mittel wurden primär für die Finanzierung des Bambergischen Militärs genutzt. Die Ausgaben der Oberverwaltung wurden durch sechs Obereinnehmer überwacht. Jeweils zwei davon benannte der Bischof, das Domkapitel und die Landstände. Die Obereinnahme erhielt ihre Einnahmen aus den Steuerämtern. Für die Einnahme der Akzise wurde 1678 das Oberakziseamt eingerichtet und der Obereinnahme nachgeordnet. Für die Ausgabenseite bestand das Obereinnahmezahlamt, das Extra-Bauamt und die Verwaltungen der Festungen und Zeughäuser.[2]

Übergang an Bayern

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Seit dem Friede von Lunéville 1801 war klar, dass Kurpfalz-Bayern als Entschädigung für den Verlust der linksrheinischen Pfalz zusätzliche Gebiete durch die Säkularisation geistlicher und zum Teil auch Mediatisierung kleinerer weltlicher Territorien erhalten würde. Die nachfolgenden Verhandlungen einigte man sich darauf, dass das Hochstift Bamberg an Bayern fallen sollte. Dies wurde mit der "Zivilokkupation" vom 29. November 1802 umgesetzt und mit dem Reichsdeputationshauptschluss gebilligt. Fürstbischof Christoph Franz von Buseck wurde als weltliches Oberhaupt abgesetzt blieb aber kirchlich Bischof. Die Bamberger Beamten wurden auf Kurfürst Max Joseph vereidigt, die direkten Besitzungen des Fürstbischofs wurden Staatseigentum. Am 17. Februar 1803 wurde auch das Domkapitel aufgelöst und dessen Ämter wurden staatlich.

Mit dem Übergang an Bayern wurden die Ämter aufgelöst und mit dem Formationsedikt vom 16. November 1804 Landgerichte älterer Ordnung gebildet.[3] Diese hatten auch nach der Verwaltungsneugliederung Bayerns bis 1862 Bestand. Die Bamberger Ämter wurden folgenden Landgerichten zugeordnet:

[4][5]

Beim Übergang an Bayern 1802 bestanden 54 Vogteiämter, die teilweise die Funktion eines Ober-, Steuer-, Kasten- oder Zentamten wahrnahmen:

Amt Amtssitz Unterstellung Oberamt Steueramt Kastenamt Zentamt Orte am Ende des HRR Anmerkung
Vogteiamt Bamberg Bamberg Landesherr nein ja nein ja Stadt Bamberg, Schloss Altenburg, Kloster Michelsberg auch Vizedomamt Bamberg
Vogteiamt Hallstadt Hallstadt Landesherr nein ja ja ja
Vogteiamt Baunach Baunach Landesherr ja ja ja ja
Vogteiamt Rattelsdorf Rattelsdorf Kloster Michelsberg nein ja nein nein
Vogteiamt Döringstadt Döringstadt Dompropst nein ja nein ja
Vogteiamt Attelsdorf Attelsdorf Abteien nein ja nein nein
Vogteiamt Banz Kloster Banz Kloster Banz nein ja nein nein Kloster Banz und Altenbanz, Draisdorf, Gleusen, Gnellenroth, Haussen, Hainach, Herreth, Kösten, Lohhof, Nedensdorf, Neuhof, Püchitz, Schleifenhan, Schney, Schönsreuth, Stadel, Stetten, Tiefenroth, Unnersdorf, Unterau, Weingarten und Zilgendorf
Vogteiamt Lichtenfels Lichtenfels Landesherr ja ja ja ja Lichtenfels, Isling, Uetzing, Kleukheim, Ebensfeld, Frauendorf, Hahnhof, Brunn, Oberleiterbach, Wallstadt, Neuensee, Neuensorg, Gleisenau, Buch am Forst, Hammer, Adermannsdorf, Prächting, Burgstall, Degendorf, Dittersbrunn, Grundfeld, Seubelsdorf, Pferdsfeld, Schwabthal, Wolfsdorf, Wolfsloch, Weisbrunn, Unterküps, Streubling, Schönbrunn, Oberreuth, Niederau, Moschenbach, Anger, Kutzenberg, Gößmitz, Zeublitz, Neuses, Spiesberg, Kümmel und Burgheim
Vogteiamt Burgkunstadt Burgkunstadt Landesherr nein ja nein nein
Vogteiamt Tambach Tambach Kloster Langheim nein ja nein nein
Vogteiamt Fürth am Berg Fürth am Berg Landesherr nein ja nein nein
Vogteiamt Kronach Kronach Landesherr ja ja ja ja
Vogteiamt Rothenkirchen Rothenkirchen Landesherr nein ja ja nein
Vogteiamt Teuschnitz Teuschnitz Landesherr ja ja nein ja
Vogteiamt Nordhalben Nordhalben Landesherr nein ja nein ja
Vogteiamt Wallenfels Wallenfels Landesherr nein ja nein ja
Vogteiamt Enchenreuth Enchenreuth (OT von Helmbrechts) Landesherr nein ja nein nein Enchenreuth, Döbra, Rodeck, Unterbrumberg, Oberbrumberg, Buckenreuth, Hohentanne (Wüstung), Hohenzorn, Pillmersreuth, Poppengrün, Schnebes, Schönwald, Thron, Haidengrün, Papiermühle und Wäsch
Vogteiamt Wartenfels Wartenfels Landesherr nein ja ja ja
Vogteiamt Kupferberg Kupferberg Landesherr ja s. Markt-Schorgast nein ja
Vogteiamt Markt-Schorgast Marktschorgast Landesherr nein Markt-Schorgast mit Kupferberg ja nein
Vogteiamt Stadtsteinach Stadtsteinach Landesherr nein ja ja nein
Vogteiamt Mayneck Maineck Dompropst nein ja nein nein
Vogteiamt Weismain Weismain Landesherr ja ja ja ja (20. Amt Nisten oder Weismayn)
Vogteiamt Langheim Klosterlangheim Kloster Langheim nein ja nein nein
Vogteiamt Staffelstein Staffelstein Domkapitel nein ja nein nein
Vogteiamt Burgellern Burgellern Dompropst nein ja nein nein
Vogteiamt Zapfendorf Zapfendorf Landesherr nein ja nein ja
Vogteiamt Scheslitz Scheßlitz Landesherr ja ja nein ja (18. Pflege Giech oder Scheßlitz)
Vogteiamt Memmelsdorf Memmelsdorf Landesherr nein ja ja ja Memmelsdorf, Schloss Seehof, Amlingstadt, Kämmern, Stübig, Missendorf, Tiefenpölz, Drügendorf, Pfarrörter, Teuchitz, Wernsdorf mit Schloss Wernsdorf
Vogteiamt Hollfeld Hollfeld Landesherr ja ja ja ja
Vogteiamt Weischenfeld Waischenfeld Landesherr nein ja ja ja
Vogteiamt Pottenstein Pottenstein Landesherr ja Pottenstein mit Leyenfels nein ja
Vogteiamt Leyenfels Leienfels Landesherr nein s. Pottenstein nein nein
Vogteiamt Vilseck Vilseck Landesherr ja ja ja ja
Vogteiamt Neuhaus Neuhaus Landesherr ja Steueramt Veldenstein ja Neuhaus oder Veldenstein
Vogteiamt Wolfsberg Wolfsberg Landesherr nein s. Gößweinstein ja nein
Vogteiamt Gößweinstein Gößweinstein Landesherr nein Gößweinstein mit Wolfsberg nein nein
Vogteiamt Ebermannstadt Ebermannstadt Landesherr ja ja ja ja (9. Amt Neudeck oder Ebermannstadt)
Vogteiamt Eggolsheim Eggolsheim Landesherr ja ja ja nein
Vogteiamt Forchheim Forchheim Landesherr ja ja ja ja
Vogteiamt Regensberg Regensberg Landesherr nein nein nein nein
Vogteiamt Marloffstein und Neunkirchen Marloffstein (Neunkirchen am Brand) Landesherr ja Neunkirchen Neunkirchen Neunkirchen
Vogteiamt Fürth Fürth Dompropst nein nein nein nein
Vogteiamt Büchenbach Büchenbach Dompropst nein ja nein nein
Vogteiamt Herzogenaurach Herzogenaurach Landesherr nein ja ja ja
Vogteiamt Ober-Scheinfeld Oberscheinfeld Landesherr nein ja nein ja
Vogteiamt Wachenroth Wachenroth Landesherr nein nein nein nein
Vogteiamt Höchstadt Höchstadt Landesherr ja ja ja ja
Vogteiamt Gremsdorf Gremsdorf Kloster Michelsberg nein s. Schlüsselau nein nein
Vogteiamt Bechhofen Bechhofen Landesherr nein Bechhofen mit Hallerndorf ja ja
Vogteiamt Schlüsselau Schlüsselau Landesherr nein Schlüsselau mit Gremsdorf nein nein
Vogteiamt Burg-Ebrach Burgebrach Landesherr ja ja ja ja
Vogteiamt Schönbrunn Schönbrunn im Steigerwald Landesherr nein nein nein nein
Vogteiamt Zeil Zeil am Main Landesherr nein ja ja ja


Ehemalige Ämter

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Einige Ämter waren historisch bambergisch, gingen jedoch verloren:

Amt Amtssitz von bis an Anmerkung
Amt Ebersberg (Hochstift Würzburg) Burgruine Ebersberg 0 0 aufgeteilt Nach der Aufhebung des Amtes ging der verbleibende Bamberger Besitz im Amt Zeil auf
Amt Theres Kloster Theres 1045 1685 Hochstift Würzburg 1685 erwarb Würzburg endgültig die Landeshoheit über das Amt Theres von Bamberg. Das Amt war der weltliche Herrschaftsbereich des Klosters Theres

Im Jahr 1787 wurden folgende Ämter genannt:

  1. Bamberg
  2. Kammeramt (später Amt Hallberg)
  3. Amt Eckolsheim (Amt Eggolsheim)
  4. Amt Reiffenberg (Burgstall Reifenberg und Reifenberg, später Amt Forchheim)
  5. Schultheißenamt Forchheim (später Amt Forchheim)
  6. Amt Marloffstein
  7. Amt Schelmberg ???
  8. Verwalterei Neunkirchen
  9. Amt Neudeck oder Ebermannstadt
  10. Amt Wolfsberg
  11. Amt Warberg ???
  12. Amt Gößweinstein
  13. Pflege Bottenstein (Amt Pottenstein)
  14. Amt Leyenfels
  15. Amt Weischenfeld
  1. Pflege Veldenstein
  2. Amt Hollfeld
  3. Pflege Giech oder Scheßlitz
  4. Amt Arnstein ???
  5. Amt Nisten oder Weismayn
  6. Amt Burgkunstadt
  7. Amt Kupferberg
  8. Amt Ludwig-Schorgast ???
  9. Amt Markt-Schorgast
  10. Amt Leugast ???
  11. Amt Teuschnitz
  12. Hauptmannschaft Cronach
  13. Amt Fürtemberg ???
  14. Amt Lichtenfels
  1. Amt Schönbrunn
  2. Amt Doringstadt (Amt Döringstadt)
  3. (Stadt) Staffelstein
  4. Amt Baunach
  5. Amt Zeil
  6. Amt Ebersberg
  7. Amt Burg-Ebrach
  8. Amt Wachenroth
  9. Verwalterei Schlüsselau
  10. Cantgericht Bechhofen
  11. Amt Höchstatt
  12. Amt Ober-Höchstatt
  13. Amt Herzogenaurach
  14. Amt Ober-Scheinfeld
  15. Pflege Vilseck

[6]

Bedeutung der Ämter

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Die Ämter waren sehr unterschiedlich groß und unterschieden sich in ihrer Steuerkraft. Die folgende Tabelle stellt die Steuererträge der Steuerämter in der Amtszeit von Peter Philipp von Dernbach (1672–1683) und Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg (1683–1693) jeweils als Jahresmittel dar. Die Angaben sind in fränkischen Gulden. Der Durchschnitt umfasst weder die Dörfer ohne Amtszugehörigkeit noch Geistlichkeit und Klöster.

Amt Dernbach Klasse Stauffenberg Klasse
Amt Bamberg 5942 III 4864 III
Amt Baunach 1552 I 1719 I
Amt Bechhofen 342 I 414 I
Amt Burg-Ebrach 1045 I 1928 I
Amt Burgkunstadt 1781 I 1581 I
Amt Döringstadt 1049 I 939 I
Dörfer ohne Ämter 1403 I 617 I
Amt Ebermannstadt 2787 II 2258 II
Amt Eggolsheim 3988 II 2919 II
Amt Forchheim 6229 IV 4279 III
Amt Fürth am Berg 937 I 841 I
Amt Gößweinstein 912 III 818 I
Amt Hallstadt 4886 I 3987 II
Amt Herzogenaurach 1160 I 1219 I
Amt Höchstadt 1224 I 1348 I
Amt Hollfeld 1191 I 1530 I
Amt Kronach 8258 V 7357 IV
Amt Nordhalben 424 I 530 I
Amt Wallenfels 968 I 638 I
Amt Kupferberg 4693 III ./.
Amt Stadtsteinach ./. 3234 II
Amt Lichtenfels 5578 III 4934 III
Amt Memmelsdorf 4421 III 3246 II
Amt Neunkirchen 3909 III 1907 I
Amt Ober-Scheinfeld 375 I 611 I
Amt Pottenstein 2338 II 2285 II
Amt Scheslitz 6931 IV 6830 IV
Amt Schlüsselau 550 I 1067 I
Amt Teuschnitz 2200 II 1682 I
Amt Veldenstein 649 I 538 I
Amt Vilseck 2257 II 1633 I
Amt Wachenroth 384 I 571 I
Amt Weischenfeld 1565 I 1563 I
Amt Wartenfels 629 I 425 I
Amt Weismain 3750 II 2915 II
Amt Wernsdorf 430 I 423 I
Amt Wolfsberg 865 I 730 I
Amt Zeil 2974 II 2764 II
Amt Büchenbach 445 I 530 I
Amt Burgellern 506 I 487 I
Amt Maineck 252 I 182 I
Amt Staffelstein 1218 ./.
Amt Banz 951 I 1282 I
Amt Langheim 1471 I 1443 I
Amt Michelsberg 1397 I 889 I
Amt Theres 1050 I 384 I
Geistlichkeit 2065 1553
Summe 99.931 83.894
Durchschnitt 2290 1943

[7]


Die Kärntener Besitzungen

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Anfang des 11. Jahrhunderts, wahrscheinlich schon 1007, gelangte ein Gebiet um den Ort Wolfsberg in Kärnten an das Bistum Bamberg. Dieses Gebiet wurde in der frühen Neuzeit durch das Vizedomamt Wolfsberg verwaltet. Der Vizedom mit Sitz in Wolfsberg kam aus dem Domkapitel und war auch dessen Mitglied. Als Teile des Vizedomamt Wolfsberg wurden mehrfach genannt:

Die Landeshoheit über das Vizedomamt Wolfsberg war zwischen Habsburg und Bamberg umstritten. 1535 musste Bamberg die österreichische Oberhoheit anerkennen, Bamberg blieb aber im Besitz der Grundgefälle, Zolleinnahme und vor allem der Bergwerkseinnahmen. Dies war wegen der Quecksilber vorkommen in Villach und vor allem wegen der Bleibergwerke wirtschaftlich wichtig. Im Ewigen Vergleich 1674 wurde die Landeshoheit endgültig an Habsburg übertragen und 1759 auch die letzten Rechte dorthin verkauft.[8]

Weiterer Bambergischer Besitz im heutigen Österreich waren Kirchdorf an der Krems und Windischgarsten. Kirchdorf an der Krems wurde 1664 für 40.000 Gulden auf Wiederkauf an das Stift Spital am Pyhrn und Windischgarsten 1681 an Stift Kremsmünster verkauft. Das Hochstift Bamberg blieb Lehensgeber, gab aber alle anderen Rechte auf.[9]

Im Hochstift Bamberg waren die Kastenämter die unteren Bergbehörden gewesen, die Hofkammer und die Regierung war obere Bergbehörde. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden in einigen Ämtern gesonderte Bergämter eingerichtet, 1796 erfolgte die Gründung des Oberbergwerkskollegiums als Oberbehörde.[10] Oberbergwerkskollegiumspräsident wurde Friedrich Christoph Nepomuk Wilderich Graf von Walderdorf, Oberbergwerkskollegiumsdirektor Friedrich Christoph Graf von Rotenhan. Die einzelnen Bergämter waren:

  • Johann Baptist Roppelt: Historisch-topographische Beschreibung des Kaiserlichen Hochstifts und Fürstenthums Bamberg, Band 1, 1801, S. 18 ff., Digitalisat
  • Johann G. Wehrl: Grundriß einer Geographie des Fürstenthums Bamberg im fränkischen Kreiße, 1795, S. 47 ff., Digitalisat

noch einzuarbeiten:

Einzelnachweise

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  1. Helmut Delmattio: Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0, S. 93–98.
  2. Hermann Caspary: Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg (1672–1693), 1976, ISBN 3-87-735083-6, S. 47–59.
  3. Helmut Delmattio: Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0, S. 530–538.
  4. Johann Georg Prändel: Erdbeschreibung der gesammten pfalzbairischen Besitzungen: mit steter Hinsicht auf Topographie, Geschichte, physische Beschaffenheit, Land- und Staatswirthschaft. Die pfalzbairische Provinz in Schwaben, die beiden Fürstenthümer Bamberg und Würzburg, und das Herzogthum Berg enthaltend, 1806, S. 187 ff., Digitalisat
  5. Regierungsblatt für die Churpfalzbaierischen Fürstenthümer in Franken, Band 2, 1804, S. 274 ff., Digitalisat
  6. Anton Friedrich Büsching: Große Erdbeschreibung, Band 19: Der Fränkische Kreis, 1787, S. 21. ff, Digitalisat
  7. Hermann Caspary: Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg : (1672 - 1693), 1976, ISBN 3877350836, S. 377.
  8. Hermann Caspary: Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg (1672–1693), 1976, ISBN 3-87-735083-6, S. 93–98.
  9. Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst, Band 7, 1816, S. 184, Digitalisat
  10. Klaus Rupprecht: Hochstift Bamberg, Oberbergwerkskollegium (Bestand); Staatsarchiv Bamberg, 2002, Digitalisat
  11. Bamberger Hofkalender 1796, S. 53, Digitalisat

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