Adalbert von Entringen

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Wappen der Herren von Entringen[1][2]

Adalbert von Entringen oder Adalbertus de Antringen war im 11. und 12. Jahrhundert ein adliger Herr in Entringen.

Leben und Wirken

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Adalbert von Entringen war ein Urenkel von Lanzelin.[3] Er war ein Verwandter des Landold von Entringen und der adligen Stifter des Klosters St. Georgen im Schwarzwald Hezelo († 1088) und Hesso († 1114) aus der Reichenauer Vogtfamilie. Hezelo sorgte dafür, dass, wenn sein einziger Sohn Hermann ohne einen rechtmäßigen Nachkommen sterben würde, das Erbe, das ihm und seinem Sohn gehörte, dem Märtyrer St. Georg unterstellt werde. Daher rief er seine Verwandten zusammen, nämlich Landold und Adelbert von Entringen, weil die als Nächste sonst seine und seines Sohnes Erben sein würden. Er und sein Sohn übergaben alles, was sie rechtmäßig besaßen, sowohl Leute als auch Gut, mit Ausnahme dessen, was sie in Oggelshausen besaßen, der Redlichkeit dieser Entringer Verwandten und verpflichteten diese, dass, wenn sein Sohn sterbe, sie die Hofleute behalten mögen, der ganze Rest aber dem Kloster St. Georg mitsamt dem geschuldeten Recht zufalle.[4][5] Adalbert von Entringen wurde um 1075 als erster Besitzer von Hohenentringen schriftlich erwähnt.[6] Er übertrug einen Teil seines Besitzes am 11. September 1111 vor Herzog Berthold III. und dessen Gefolgschaft in Kleinbasel. Er erfüllte damit das Hezelo im Jahr 1084 gegebene Versprechen und schenkte für Hezelo und dessen Sohn Hermann dem Kloster St. Georgen Besitz in Degernau und Ingoldingen in Anwesenheit folgender Zeugen: Herzog Berthold III. von Zähringen, Konrad, Rudolf und Berthold von Neuenburg, Friedrich II. von Wolfach und dessen Sohn Arnold, Vogt Konrad von Waldkirch, Erchenbold von Buesenheim sowie Erchengar von Rundstal.[7]

Bei archäologischen Grabungen im Bereich des Chores und des Mittelschiffs der Evangelischen Pfarrkirche St. Michael in Entringen wurden 1967/68 bei Einbauarbeiten einer Heizungsanlage durch das damalige Staatliche Amt für Denkmalpflege Tübingen drei Gräber gefunden. Diese liegen in prominenter Lage auf der Mittelachse des Kirchenschiffes, was im 11. Jahrhundert angesichts eines Bestattungsverbotes in der Kirche nur für hochgestellte Personen denkbar war. Bei dem frühromanischen zweiten Bauabschnitt könnte es sich daher um eine Begräbniskirche der Herren von Entringen gehandelt haben.[8]

Der Bau hat gewisse Ähnlichkeiten mit den Kirchen im Umfeld von Cluny in Burgund, wo vergleichbare kreuzförmige Kirchen in dieser Zeit nichts Ungewöhnliches sind. Da der 1075 bezeugte Adalbert von Entringen nachweislich in enger Beziehung zum Reformkloster Hirsau stand, wäre es denkbar, dass auf diesem Wege architektonische Elemente aus Cluny nach Entringen übertragen wurden.[9]

Einzelnachweise

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  1. Hans Ammerich: Das Bistum Speyer und seine Geschichte. Band 2: Von der Stauferzeit (1125) bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts. Kehl am Rhein 1999, ISBN 3-927095-44-3, S. 2,4.
  2. Horst Boxler: Die Herren von Entringen und die Frühgeschichte der Grafen zu Königsegg.
  3. Eduard Heyck: Geschichte der Herzoge von Zähringen, S. 566.
  4. Michael Buhlmann: Zähringer und Staufer – die politische Zweiteilung des deutschen Südwestens im hohen Mittelalter. (PDF; 48 kB)
  5. Ludwig Karl Schmid (1811–1898): Geschichte der Grafen von Zollern-Hohenberg und ihrer Grafschaft nach meist ungedrucken Quellen. Mit einer Karte. Ein Beitrag zur schwäbischen und deutschen Reichs-Geschichte (1862), S. xvii.
  6. Hohenentringen und seine Besitzer. In: Schloß Hohenentringen. Alfred Bauer GmbH, archiviert vom Original am 16. August 2015; abgerufen am 19. Januar 2019.
  7. GLAKa 65/511; frühneuzeitliche Abschrift, in Latein; Notitiae, c.46; BADER, Notitia, S. 207f; PARLOW 181; BUHLMANN, Gründung und Anfänge, S. 22; WOLLASCH, Anfänge, S. 43.
  8. R. Bauer, B. Scholkmann (Hrsg.): Die Kirche im Dorf. St. Michael in Entringen. Verlag Schwäbisches Tagblatt, Tübingen 2002, ISBN 3-928011-51-0.
  9. Die Grabungen in der Ev. Pfarrkirche St. Michael zu Entringen (Gde. Ammerbuch, Lkr. Tübingen).@1@2Vorlage:Toter Link/www.ufg-db.uni-tuebingen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 960 kB) Verein zur Förderung der Archäologie des Mittelalters Schloss Hohentübingen e.V. c/o Institut für Ur- und Frühgeschichte u. Archäologie des Mittelalters - Abteilung Mittelalter Schloss, 72070 Tübingen, S. 8–9.