Steigerwald-Formation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Lehrbergschichten)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Geologische ZeitskalaFaziesFaziesExter-FormationOberer KeuperRhaetiumArnstadt-FormationTrossingen-FormationNoriumLöwenstein-FormationMittlerer KeuperKarniumWeser-FormationMainhardt-FormationHassberge-FormationSteigerwald-FormationStuttgart-FormationGrabfeld-FormationBenk-FormationUnterer KeuperLadiniumErfurt-FormationGrafenwöhr-FormationMuschelkalk
Lithostratigrafie der Keuper-Gruppe im Germanischen Becken
Lehrbergschichten mit roten und grauen Tonmergeln und Steinmergelbänken

Die Steigerwald-Formation (früher in Bayern auch Lehrberg-Schichten, in Baden-Württemberg Untere Bunte Mergel) ist eine lithostratigraphische Formation des Keupers in der Germanischen Trias. Die lithostratigraphische Einheit wird von der Stuttgart-Formation unterlagert und von der Hassberge-Formation überlagert. Beckenwärts verzahnt sich die Steigerwald-Formation mit der Weser-Formation.

Die Untergrenze der Steigerwald-Formation wird mit dem Aussetzen der sandigen Lagen der Stuttgart-Formation gezogen. Die Obergrenze ist durch das Wiedereinsetzen der Sandsteine der Hassberge-Formation definiert. Die Steigerwald-Formation umfasst überwiegend rotbraune, auch grünlichgraue, massige Tonsteine mit Sulfatlagen, Dolomitlagen und geringmächtigen einzelnen Sandsteinlagen. Die Mächtigkeit beträgt durchschnittlich etwa 20 bis 25 m, zu den Beckenrändern zum Vindelizischen Land hin keilt die Formation aus. Die Steigerwald-Formation wird in das Karnium (Julium bis Tuvalium) datiert. Die Typlokalität der Steigerwald-Formation ist die Ziegeleigrube Neustadt/Aisch; die Typregion ist der Steigerwald.

Bisher ist keine weitere Untergliederung erfolgt; nach der lithologischen Gliederung würde sich eine Untergliederung in eine Rote Wand- und eine Lehrberg-Subformation anbieten.[1]

Ablagerungsraum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ablagerung der Sedimente der Steigerwald-Formation erfolgte in einer weiten Ebene, die gelegentlich überflutet wurde und wieder austrocknete. In den Restbecken kam es zur Abscheidung von Sulfatlagen. Die Dolomitlagen deuten mit ihren Faunen auf Phasen hin, in denen das Gebiet längere Zeit von Süßwasser bedeckt war.

Die grüngrauen und rotbraunen Tonsteine sind fossilleer. Lediglich die Dolomitlagen enthalten z. T. eine reiche Fauna von Schnecken (Gastropoda), Süßwassermuscheln (Unionida), Muschelkrebsen (Ostracoda) und Knochenreste von Wirbeltieren.

  • Gerhard Beutler: Lithostratigraphie. In: Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphie von Deutschland IV – Keuper. Courier Forschungsinstitut Senckenberg, 253: 65–84, Stuttgart 2005 ISSN 0341-4116
  • Gerhard Beutler, Norbert Hauschke und Edgar Nitsch: Faziesentwicklung des Keupers im Germanischen Becken. In: Norbert Hauschke, Volker Wilde (Hrsg.): Trias – Eine ganze andere Welt Mitteleuropa im frühen Erdmittelalter. S. 129–174, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 1999, ISBN 3-931516-55-5
  • Edgar Nitsch: Der Keuper in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002: Formationen und Folgen. Newsletters on Stratigraphy, 41(1–3): 159–171, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
  • Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7PDF; 6,57 MB (Groß) (abgekürzt STD2002)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Beutler, S. 81.