Heilbad Heiligenstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. November 2010 um 23:19 Uhr durch Woehlecke (Diskussion | Beiträge) (→‎= Straßenverkehr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Heilbad Heiligenstadt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Heilbad Heiligenstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 23′ N, 10° 8′ OKoordinaten: 51° 23′ N, 10° 8′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Höhe: 255 m ü. NHN
Fläche: 91,49 km2
Einwohner: 18.657 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 204 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37308
Vorwahl: 03606
Kfz-Kennzeichen: EIC, HIG, WBS
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 045
Stadtgliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Aegidienstraße 20
37308 Heilbad Heiligenstadt
Website: www.heilbad-heiligenstadt.de
Bürgermeister: Bernhard Beck (CDU)
Lage der Stadt Heilbad Heiligenstadt im Landkreis Eichsfeld
KarteNiedersachsenHessenKyffhäuserkreisLandkreis NordhausenUnstrut-Hainich-KreisAm OhmbergAm OhmbergAm OhmbergArenshausenAsbach-SickenbergBerlingerodeBodenrode-WesthausenBornhagenBrehmeBreitenworbisBüttstedtBuhlaBurgwaldeDieterodeDietzenrode/VatterodeDingelstädtEcklingerodeEffelderFernaFreienhagen (Eichsfeld)FretterodeGeisledenGeismarGerbershausenGernrode (Eichsfeld)GroßbartloffHaynrodeHeilbad HeiligenstadtHeuthenHohengandernKellaKellaKirchgandernKirchworbisKrombach (Eichsfeld)KüllstedtLeinefelde-WorbisLindewerraMarthNiederorschelPfaffschwendeReinholterodeRohrberg (Eichsfeld)RustenfeldeSchachtebichSchimbergSchwobfeldSteinbach (Eichsfeld)Sonnenstein (Gemeinde)TastungenTeistungenUderVolkerodeWachstedtWahlhausenWehndeWiesenfeld (Eichsfeld)Wingerode
Karte

Heilbad Heiligenstadt ist die Kreisstadt des Landkreises Eichsfeld in Thüringen (Deutschland). Als anerkanntes Heilbad bietet der Ort viele Möglichkeiten für Kuren auf Sole.

Geografie

Heiligenstadt liegt im Obereichsfeld, etwa 14 km (Luftlinie) östlich des Dreiländerecks von HessenNiedersachsen−Thüringen im Westen des Landkreises Eichsfeld. Es wird in Ost-West-Richtung von einem Oberlaufabschnitt des Aller-Zuflusses Leine durchflossen, in die in Innenstadtnähe die von Südosten kommende Geislede mündet.

Südlich von Heiligenstadt erhebt sich im bis 467,2 m hohen Heiligenstädter Stadtwald, der zum Nordteil des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal gehört, der Iberg (453,2 m ü. NN).

Je nach Berechnungsmethode befindet sich auch ein Mittelpunkt Deutschlands auf dem Gebiet der Stadt.

Stadtgliederung

Stadtgliederung (2010)

Heiligenstadt hat 4 Stadtteile:

Geschichte

Heilbad Heiligenstadt - Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian dem Jüngeren 1655 (gesüdet)
Das Mainzer Schloss - Sitz des Mainzer Stattverwalters für das Eichsfeld
  • Die erste urkundliche Erwähnung von Heiligenstadt stammt aus dem Jahr 973.
  • Im Jahre 1227 verlieh der Mainzer Erzbischof Siegfried II. dem zum Erzbistum Mainz gehörenden Ort Heiligenstadt das Stadtrecht.
  • 1540 wird Heiligenstadt zur Hauptstadt des Eichsfeldes gewählt.
  • Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 wird die Stadt mehrfach verwüstet.
  • 1929 wird das Kneippbad errichtet und 1950 wird der Titel Heilbad verliehen
  • 1938 am 9. November wurde die Synagoge geschändet. Eine Gedenktafel an dem jetzt als Wohnhaus genutzten Gebäude erinnert daran.
  • 1989 im Oktober beginnen in Heiligenstadt Demonstrationen im Rahmen der Friedlichen Revolution in der DDR
  • 1994 wird Heiligenstadt zur Kreisstadt des Landkreises Eichsfeld (hervorgegangen aus der Fusion der Kreise Heiligenstadt und Worbis).

Religionen

Das Eichsfeld und damit auch Heiligenstadt ist katholisch geprägt. Hieraus resultiert auch die traditionelle Palmsonntagsprozession (Sonntag vor Ostern) mit lebensgroßen Passionsfiguren durch die Heiligenstädter Altstadt, die stets viele Gläubige aus der Umgebung und bundesweit anzieht.

Die älteste Jüdische Gemeinde Heiligenstadt lässt sich nach den ältesten erhaltenen Urkunden auf die Zeit um 1212 datieren. Nach mittelalterlicher Verfolgung und Pogromen in der Stadt entstand Mitte des 19. Jahrhunderts eine neue Gemeinde von etwa 80 jüdischen zugewanderten Bürgern. Sie erwarb 1870 in der Stubenstraße ein Gebäude für den Umbau zur neuen Synagoge, diese konnte am 10. September 1873 feierlich geweiht werden. 1882 war die Israelitische Gemeinde auf 107 Mitglieder angewachsen und hatte noch eine eigene Schule einrichten dürfen. In zeitgenössischen Heiligenstädter Bürgerverzeichnissen lassen sich die jüdischen Familiennamen Oppenheim, Loewenthal, Katz und Grunsfeld über längere Zeit nachweisen, bei Berufsangaben werden sie meist als selbständige Kaufleute verzeichnet. Auch die blühende jüdische Gemeinschaft Heiligenstadts ging durch die rassistische Verfolgung in den 1930er Jahren zu Grunde, hierbei wurden die Verhältnisse nach der Welle der Novemberpogrome 1938 unerträglich, die Gemeinde war dann bis 1940 auf 14 Personen geschrumpft und galt seit September 1942 als völlig ausgelöscht.[2]

Die Evangelische Kirchgemeinde „St. Martin“ in Heiligenstadt blickt bereits auf eine zweihundertjährige Geschichte zurück, sie wurde mit einem Gottesdienst am 1. Januar 1804 in der ehemaligen Stiftskirche begründet. Heute ist die Heiligenstädter Evangelische Kirchgemeinde auf etwa 1600 Mitglieder angewachsen und bildet somit die zweitgrößte Religionsgemeinschaft der Stadt. Die Gemeinde gehört zum Evangelischen Kirchenkreis Mühlhausen/Thüringen.[3]

Als neuere christliche Denomination existiert seit dem 6. Juli 1986 auch eine freikirchliche Pfingstgemeinde in Heilbad Heiligenstadt. Zunächst als Freie-Elim-Gemeinde gegründet, wurde seit 2002 mit dem Erwerb des Gemeindezentrums „Alte Bibliothek“ an der Ecke Ägidienstraße/Windische Gasse der Name auf „Christengemeinde Elim“, wie es sie in vielen Orten Deutschlands gibt, geändert. Gläubige und Zugehörige aus verschiedenen Orten des Landkreises Eichsfeld kommen regelmäßig zu Gottesdiensten, Bibelgesprächsabenden und sozialem Engagement zusammen. Obwohl als Ortsgemeinde souverän, zählt die Gemeinde zur Region Thüringen des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994 - 17.379
  • 1995 - 17.239
  • 1996 - 17.170
  • 1997 - 17.133
  • 1998 - 17.077
  • 1999 - 17.126
  • 2000 - 17.291
  • 2001 - 17.392
  • 2002 - 17.283
  • 2003 - 17.260
  • 2004 - 17.151
  • 2005 - 17.153
  • 2006 - 17.103
  • 2007 - 17.032
  • 2008 - 16.856
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Name der Stadt

Auch wenn bereits 1929 der Titel Kneippbad verliehen wurde und der Rat des Bezirkes 1950 die Umbenennung zum Soleheilbad beschloss, hieß die Stadt während der DDR-Zeit verwaltungsamtlich nur Heiligenstadt. Die für ein solches Heilbad übliche Voranstellung des Titels Bad vor dem offiziellen Ortsnamen unterblieb. Noch 1990 lautete die Bezeichnung im offiziellen Stempel der Stadtverwaltung auf „Rat der Stadt Heiligenstadt“.

Dadurch aber, dass die offizielle postalische Bezeichnung der Stadt Heilbad Heiligenstadt lautete[4] oder auch z. B. Postkartenverlage oder die Kreissparkasse den Titel Heilbad nutzten, verfügte die Stadt in der Zeit von 1950 bis 1990 über die Besonderheit von drei verschiedenen Städtenamen: Heiligenstadt ohne jeden Zusatz, mit vorangestelltem Heilbad oder mit nachfolgendem (Eichsf.).

1990 begann die Stadtverwaltung und voran ihr Bürgermeister damit, den Kurbetrieb auszubauen. Der Bad-Status gewann an Bedeutung. Zudem gab es durch die Wiedervereinigung nun auch mehrere Orte mit dem Namen Heiligenstadt. Ein Unterscheidungsmerkmal wurde benötigt.

Zunächst wurde der Stadt der offizielle Status eines Kurortes mangels vorhandener Einrichtungen versagt. Gegen diesen Bescheid legte die Stadt Widerspruch ein. Sie nutzte die Zeit der Bearbeitung und den relativ rechtlosen Raum kurz nach Vollendung der deutschen Einheit und schuf Tatsachen. So wurden Bäderabteilungen und ähnliches gebaut und vor allem der Titel Heilbad offiziell in den Ortsnamen integriert. Als eineinhalb Jahre später eine Ortsbegehung stattfand, wurde ein Ort präsentiert, der Heilbad Heiligenstadt hieß und ein Kurort war. Die Zulassung wurde erteilt.

Politik

Stadtrat

Nach der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 sind die 24 Abgeordnetensitze wie folgt verteilt:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2009
Sitze
2009
%
2004
Sitze
2004
%
1999
Sitze
1999
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,7 10 64,0 17 57,6 15
Menschen Menschen für Heiligenstadt 22,5 5 - - - -
SPD/Grüne Sozialdemokratische Partei Deutschlands/Bündnis 90/Die Grünen 15,6 4 - - - -
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands - - 12,8 3 20,9 5
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen - - 3,4 - 1,5 -
Die Linke (bis 2005 PDS) Die Linke 11,8 3 15,8 4 13,3 4
FDP Freie Demokratische Partei 7,4 2 4,1 - 3,6 -
MC Motorsportclub - - - - 1,6 -
FWG Freie Wählergemeinschaft - - - - 1,5 -
Gesamt 100,0 24 100,0 24 100,0 24
Wahlbeteiligung in % 59,7 48,8 60,3

Quelle: Homepage des Thüringer Landeswahlleiters

Bürgermeister

Bürgermeister ist Bernhard Beck (CDU), der als erster frei gewählter Bürgermeister der damaligen DDR seit seiner Wahl am 6. Dezember 1989 bereits viermal wiedergewählt wurde. 2006 allerdings gewann er nur knapp gegen einen Gegenkandidaten von der SPD, ein Novum im bis dahin CDU-dominierten Heiligenstadt.

Wappen

Blasonierung: „In Blau ein reitender silberner Bischof mit rotem Schild und roter Fahne, beides belegt mit einem sechsspeichigen silbernen Rad, in der linken oberen Ecke schwebend ein Stück silbernes Zinnenmauerwerk.“

Der Mainzer Erzbischof Siegfried II. verlieh 1227 das Stadtrecht und das Stadtsiegel an den Ort Heiligenstadt. Das Siegel und das Wappen der Stadt zeigen diesen Bischof als Reiter auf blauem Grund. Der rechte Arm führt eine rote Fahne, auf der das Mainzer Rad zu sehen ist. Das gleiche Symbol schmückt den Schild am linken Arm. In der rechten oberen Ecke weist eine zinnenbewehrte Mauer mit Turm sinnbildlich auf das neu verliehene Stadtrecht hin.

Siegel und Wappen unterscheiden sich nur darin, dass das Siegel noch eine Umschrift "Sigillum Burgensium Heiligenstat" trägt.

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften bestehen mit Heiden im Münsterland, mit Hennef (Sieg) im Rhein-Sieg-Kreis und der Hafenstadt Husum in Nordfriesland. Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass der gebürtige Husumer Theodor Storm Kreisrichter in Heiligenstadt war. Rheda-Wiedenbrück war zeitweilig Partnerstadt von Heiligenstadt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St. Marien
St. Martin
Das Innere der Kirche St. Martin am Friedensplatz
St. Aegidien
Altar von St. Aegidien

Theater

  • Eichsfelder Kulturhaus

Museen

  • Literaturmuseum Theodor Storm
  • Eichsfelder Heimatmuseum
  • Museumsbahnhof Heiligenstadt (Ost)

Bauwerke und Denkmäler

  • Mainzer Schloss
  • Klausmühle (Fachwerkbau 1748, an dieser Stelle stand das Geburtshaus von Tilman Riemenschneider)
  • Einheitsdenkmal von 2009 auf dem Friedensplatz vor dem Landratsamt zum Gedenken an Friedliche Revolution und Wiedervereinigung

Kirchen und Kapellen

Friedhöfe

Parks

  • Heinrich-Heine-Kurpark

Regelmäßige Veranstaltungen


Ibergrennen

Auf der Landesstraße 2022 (Holzweg genannt), die über die Westausläufer des Ibergs verläuft, wird seit 1994 alljährlich am letzten Wochenende im Juni das Ibergrennen veranstaltet, ein Lauf des Deutschen Bergpokals und der Deutschen Bergmeisterschaft für Touren- und seit 1998 Sportwagen. 1998 wurde der Streckenbelag erneuert und die Leitplanken verstärkt. Seitdem nehmen auch Rennsportfahrzeuge teil. 2000 wurde die Streckenlänge von 1,96 auf 2,05 km verlängert, bei unverändert 200 m Höhenunterschied. Der Parcours zählt damit zu den kürzesten Bergrennstrecken in Deutschland, ist aber fahrerisch nicht anspruchslos.

Das Fahrerlager befindet sich traditionell in den Straßen im zentrumsnahen Bereich von Heiligenstadt, was dieses Rennen zu einem besonderen macht. Eine Tankstelle ist unmittelbar ans Fahrerlager angeschlossen. Ein Supermarkt, der auch am Sonntag öffnet, bildet das Zentrum des Fahrerlagers.

Die ersten Rennen wurden hier bereits 1925 gefahren, damals jedoch noch auf Motorrädern.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßenverkehr

Heiligenstadt ist gut über die A 38 (Göttingen-Leipzig) erreichbar, außerdem über die L 3080 (früher B 80), welche die Stadt mit Witzenhausen im Westen und Leinefelde im Osten verbindet. Heiligenstadt liegt zudem an der Deutschen Märchenstraße.

Bahnverkehr

Heiligenstadt liegt an der RE-Strecke GöttingenErfurt bzw. KasselErfurt/Halle (Halle-Kasseler Eisenbahn). Seit dem 13. Dezember 2009 hält ebenso freitags wie sonntags der IC Frankfurt am Main-Leipzig bzw. Leipzig-Frankfurt in Heilbad Heiligenstadt

Busverkehr

Der innerstädtische und regionale Busverkehr wird von der Eichsfeldwerken gefahren.

Flugverkehr

In der Nähe des Ortsteils Günterode, ca. drei Kilometer nördlich des Stadtzentrums, befindet sich das Segelfluggelände Günterode/Heiligenstadt. Es wurde 2005 mit einer 750 m langen Asphaltbahn ausgestattet, die auch größeren Privatflugzeugen eine Landung ermöglicht. Eine erweiternde Zulassung zum Sonderlandeplatz ist beantragt.

Ansässige Unternehmen

Die heimische Wirtschaft wird bestimmt durch das produzierende Gewerbe, aber auch von Druckereien und Logistik-Dienstleistern. Die wichtigsten Unternehmen sind sicher die Firmen Magna International Stanztechnik GmbH, ein Automobilzulieferbetrieb, und SIM Automation, eine Firma für Fabrikautomation.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts bestimmte die Produktion von Kleinmetall- und Hartkurzwaren die Industrie der Stadt. Daraus entstand 1973 das Kombinat Solidor Heiligenstadt, das in seinem Heiligenstädter Stammbetrieb in den 1980er Jahren bis zu 2200 Mitarbeiter beschäftigte. Nach 1990 wurde das Kombinat privatisiert und in einzelne Betriebe aufgelöst. Die Tradition der Kleinmetallverarbeitung wird heute von der Solidor Heuer GmbH fortgeführt.

Die Stadtverwaltung legt viel Kraft in die Entwicklung des Kurbetriebes. Ein weiteres Kurhotel mit 130 Zimmern (Best Western Hotel am Vitalpark) wurde im August 2008 eröffnet. Eigentümer ist die Klinikgesellschaft Heilbad Heiligenstadt mbH, ein städtisches Unternehmen. Als Betreibergesellschaft fungiert die Hotelgesellschaft KGHH Heilbad Heiligenstadt mbH, die eine Tochtergesellschaft der Klinikgesellschaft ist.

Medien

In Heiligenstadt gibt es Lokalredaktionen der Tageszeitungen Thüringer Allgemeine (TA) und der Thüringischen Landeszeitung (TLZ). Beide gehören der Zeitungsgruppe Thüringen (WAZ-Konzern) an.

Zudem befindet sich in der Stadt ein Regionalstudio von MDR1 Radio Thüringen, das aus dem Eichsfeld, dem Unstrut-Hainich-Kreis und dem Kreis Nordhausen berichtet.

Öffentliche Einrichtungen

Der Vitalpark, offiziell ein Kurhaus, jedoch mit Spaßbad-Charakter, wurde nach der deutschen Wiedervereinigung gebaut und befindet sich im Besitz der Klinikgesellschaft.

Ein Kino hat Heiligenstadt seit 2005 nicht mehr, wohl aber ein Kulturhaus (Träger Landkreis Eichsfeld), in dem regelmäßig Konzerte u. ä. stattfinden. Erwähnenswert sind im Sommer ebenfalls die Konzerte im Barockgarten (privat veranstaltet) und im Kurpark (veranstaltet von der Klinikgesellschaft). In Heiligenstadt befindet sich der Sitz des Landratsamtes Eichsfeld.

Bildung

Die Grund- und Regelschulen sind staatlich, genauso wie das Johann-Georg-Lingemann-Gymnasium. Die meisten Kindergärten sowie die Bergschule St. Elisabeth befinden sich in kirchlicher Trägerschaft. Die Bergschule St. Elisabeth, Kath. Berufsbildende Schule, wird getragen durch den "Bergkloster St. Elisabeth-Schulen e. V.", das im selben Gebäudekomplex beheimatete Kath. Gymnasium "Bergschule St. Elisabeth" wird getragen von der "Gesellschaft für christliche Schulen mbH". Die Gesellschafter sind der Orden der Schwestern der Heiligen Maria Magdalena Postel, die katholischen Pfarrgemeinden der Stadt Heiligenstadt und das Bistum Erfurt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Heiligenstadt um 1840

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Storm-Bronzestatue vor dem Literaturmuseum
  • Aureus von Mainz (5. Jahrhundert), Bischof von Mainz, Teile seiner Gebeine wurden nach Heiligenstadt umgebettet, er ist auch der Schutzpatron der Stadt
  • Burchard von Worms (* um 965; † 20. August 1025) war Bischof von Worms und ein führender Kirchenrechtler, in Heiligenstadt im Jahre 1000 durch Erzbischof Willigis zum Bischof geweiht
  • Adolf I. von Nassau (1353–1390), Erzbischof von Mainz, starb in Heiligenstadt
  • Athanasius Kircher (1602–1680), Jesuitengelehrter, arbeitete als Lehrer in Heiligenstadt
  • Hadrian Daude (1704–1755), Jesuitischer Theologe, arbeitete als Lehrer in Heiligenstadt
  • Friedrich Christian Adolf von Motz (1775–1830), preußischer Staatsmann, Finanzdirektor in Heiligenstadt
  • Heinrich Heine (1797–1856), Dichter und Journalist, ließ sich im Juni 1825 in Heiligenstadt protestantisch taufen
  • Johann Carl Fuhlrott (1803–1877), Naturforscher, zeitweise Lehrer in Heiligenstadt
  • Heinrich Maria Waldmann (1811–1896), Theologe, Lehrer am katholischen Gymnasium in Heiligenstadt, Heimatforscher und Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung (23. Wahlkreis: Provinz Sachsen, Preußen), Fraktion Casino
  • Theodor Storm (1817–1888), Schriftsteller, war von 1856 bis 1864 Kreisrichter in Heiligenstadt
  • Friedrich Wilhelm Grimme (1827–1887), Schriftsteller, Leiter des kath. Gymnasiums in Heiligenstadt
  • Werner Hagedorn (1831–1894), Chirurg, ging in Heiligenstadt zur Schule
  • Anton Thraen (1843–1902), Astronom, ging in Heiligenstadt zur Schule
  • Karl Wisniewski (1844–1904), Komponist, war ab 1885 in Heiligenstadt tätig
  • Hermann Iseke (1856–1907), Heimatdichter aus Heiligenstadt
  • Martin Weinrich (1865–1925), katholischer Lehrer und Autor, ging in Heiligenstadt zur Schule
  • Andreas Huke (1876-1962), Politiker (Zentrum), Stadtrat in Heiligenstadt, starb in Heilbad Heiligenstadt
  • Walter Möllenberg (1879–1951), Historiker, starb in Heiligenstadt
  • Ludolf Hermann Müller (1882–1959), Bischof der evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, vorher Pfarrer in Heiligenstadt
  • Karl Paul Haendly (1891–1965), Schriftsteller und Politiker, starb in Heiligenstadt
  • Karl Hackethal (1901–1990), Politiker (CDU), ging in Heiligenstadt zur Schule
  • Herbert Haselwander (1910–1940), Politiker (NSDAP), Kreisleiter in Heiligenstadt
  • Erich Gerberding (1921–1986), Schauspieler, war zeitweise am Theater Heiligenstadt tätig
  • Horst Keitel (* 1928), Schauspieler, zwischen 1946 und 1951 am Theater Heiligenstadt tätig
  • Rudolf Richwien (* 1928), Neurologe der Martin-Luther-Universität, verbringt seinen Ruhestand in Heiligenstadt
  • Johannes Dyba (1929–2000), Bischof von Fulda, ging in Heiligenstadt zur Schule
  • Joachim Meisner (* 1933), Erzbischof von Köln, früher Kaplan in Heiligenstadt (St. Ägidien)
  • Georg Sterzinsky (* 1936), Erzbischof von Berlin, früher Kaplan in Heiligenstadt (St. Ägidien)
  • Heinz-Josef Durstewitz (* 1945), katholischer Oppositioneller während der DDR-Zeit, ist Propst von Heiligenstadt
  • Reinhard Hauke (* 1953), Weihbischof in Erfurt, früher Kaplan in Heiligenstadt (St. Ägidien)
  • Manfred Grund (* 1955), Politiker (CDU), ist in Heiligenstadt tätig

Literatur

  • Johann Vinzenz Wolf: Geschichte und Beschreibung der Stadt Heiligenstadt mit Urkunden. Beyersche Universitätsdruckerei, Göttingen 1800, S. ca. 410. Mit Urkundentexten als Digitalisat bei Google Books
  • «Heiligenstadt». In: Hans Patze (Hrsg.): Thüringen . Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 9. Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-520-31302-2, S. 186–190.
  • Carl Duval: «Heiligenstadt». In: Das Eichsfeld. (Reprint). Harro von Hirschheydt Verlag, Hannover-Dören 1979, ISBN 3-7777-0002-9, S. 422–489.
  • Karl J. Hüther: Vom Jesuitenkolleg zum Staatlichen Gymnasium in Heiligenstadt. F.W. Cordier, Heiligenstadt 1995, ISBN 3-929413-25-6, S. 151.
  • Enno Bünz: Heiligenstadt als geistliches Zentrum des Eichsfeldes. Das Kollegiatstift St. Martin und seine Kanoniker. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte. Band 62, 2008, S. 9–48.
  • Bernhard Opfermann: Gestalten des Eichsfeldes Ein biographisches Lexikon. Heiligenstadt 1999, ISBN 3-929413-37-X, S. 350.

Belege

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Rolf Barthel: Zur Geschichte der jüdischen Gemeinden auf dem Eichsfeld und in Mühlhausen (II). In: Pädagogisches Kreiskabinett Worbis (Hrsg.): Eichsfelder Heimathefte. Heft3. Worbis 1988, ISBN 3-910141-43-9, S. 195–203.
  3. Evangelischer Kirchenkreis Mühlhausen (Hrsg.): Der evangelische Kirchenkreis Mühlhausen. Mühlhausen/Thr. 2005, S. 20.
  4. Postleitzahlenbücher 1964 und 1979
  5. Müller, Thomas T. (Hg.): Die St.-Martins-Kirche zu Heiligenstadt. Heiligenstädter Schriften. Band 2, Heiligenstadt 2003.
  6. H. Scholle: Ein Denkmal für den Ehrenbürger der Stadt Heiligenstadt Johann Wolf in Kreuzebra. In: Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld e.V (Hrsg.): Eichsfeld. Heft 9. Mecke, Duderstadt 1997, S. 336.